Im Interview mit Elke Grafmüller, das sich über die ersten drei Teile dieser Beitragsreihe über den „Freundeskreis der Straßenhunde in Campulung“ erstreckte, habt ihr jede Menge über den Förderverein erfahren. Heute möchte ich euch zum geplanten Neubau des Tierheims in Rumänien sowie zu meinem bevorstehenden Besuch vor Ort ein bisschen mehr verraten : )
Der Neubau des Tierheims Asociatia Anima – Rumänien
Wie euch die erste Vorsitzende des Fördervereins „Freundeskreis der Straßenhunde in Campulung e.V.“ im zweiten Teil unseres Interviews verraten hat, muss das rumänische Tierheim den Standort wechseln. Das neue Tierheim entsteht am Stadtrand von Campulung, die Arbeiten laufen bereits. Es handelt sich um ein Mammut-Projekt, immerhin müssen Unterkünfte für knapp 1.000 Hunde gebaut werden. Allein ein Zwinger kostet rund 750 Euro. Doch dieser reicht lediglich für zehn Hunde. Ein Komplex für 40 Hunde kostet rund 3.000 Euro. Den Rest könnt ihr euch ausrechnen. Allein die Betonierung der Zwingerflächen wird eine Summe von 100.000 bis 150.000 Euro verschlingen. 7.000 Quadratmeter sind bereits terrassiert. Doch das ist längst nicht alles.
Das neue Grundstück von insgesamt 15.000 Quadratmetern wird dem Verein für die nächsten 49 Jahre zur Verfügung stehen. Wasserleitungen und Strom sind bereits verlegt. Derzeit beginnen die Arbeiten am Außenzaun. Der wird mit rund 20.000 Euro zu Buche schlagen und muss den Bauvorschriften gerecht werden. Das heißt beispielsweise, dass er ausreichend hoch, massiv und einbetoniert sein muss. Die schlechten Wetterverhältnisse seit April haben die Arbeiten leider verzögert.
Wenn der Außenzaun fertig ist, kommt der teuerste Teil, wie der Verein erst vor wenigen Tagen via Facebook bekannt gab. Dann beginnt das Betonieren der Zwingerplatten, der Einbau der Wasser-Bassins und der Fäkaliengruben beziehungsweise Abwassergruben. Das Ganze kommt dann auf 150.000 Euro, wie bereits erwähnt. Sobald die Platten für die Zwinger bereit sind, geht es weiter mit den Gehegen, Dächern und Hundehütten. Auch Container für die Tierheim-Mitarbeiter, medizinische Versorgung, Quarantäne-Zonen und Lagerräume müssen noch gebaut werden.
Spenden dringend nötig
Aller Anfang ist natürlich schwer und ich bewundere Elke und ihr Team für ihren Optimismus. Sie packt es einfach an und hat schon so viel mit ihrer Willenskraft erreicht. Unglaublich, was alles möglich ist, wenn man nur daran glaubt.
Elkes Förderverein kämpft von Deutschland aus und auch vor Ort für die schnellstmögliche Fertigstellung des Tierheim, damit die Tiere schnellstmöglich in ihr neues Zuhause ziehen können. Da das neue Tierheim zu 100 Prozent über Spenden finanziert werden muss, ist es auf jede noch so kleine Unterstützung angewiesen. Um die bevorstehenden Kosten stemmen zu können, braucht der Verein dringend Hilfe.
Wer in ein sinnvolles Projekt investieren möchte, ist hier somit fündig geworden. Denn was gibt es Sinnvolleres, als der Bau eines Tierheims, um 1.000 Tieren eine Zukunft zu bieten? Für die Seriosität von Elkes Förderverein lege ich gerne meine Hand ins Feuer.
Wenn alles gut läuft, werden die Tiere noch in diesem Jahr ins neue Tierheim einziehen. Dieser Zeitplan ist straff, aber auch dringend nötig. Denn die Inhaber des alten Grundstücks drängen.
Weitere Infos zum Tierheim-Neubau findet ihr hier auf der entsprechenden Vereinsseite.
Wer jetzt etwas Gutes tun und spenden möchte, findet hier die nötigen Kontaktdaten des deutschen Vereins „Freundeskreis der Straßenhunde in Campulung e.V.“:
Auch kleine Beiträge helfen, einfach unter Verwendungszweck:
„Tierheimneubau“
Freundeskreis der Straßenhunde in Campulung e.V.
IBAN: DE86 6829 0000 0005 5269 06
BIC: GENODE61LAH
oder per PayPal: freundeskreis-strassenhunde-campulung@gmx.de
Sachspenden sind ebenfalls gefragt
Futter ist für das rumänische Tierheim Asociatia Anima, das vom deutschen Förderverein von Elke unterstützt wird, ebenfalls Gold wert. Damit die Tiere täglich ausreichend versorgt sind, ist das Team dankbar für Futterspenden. Wenn ihr beispielsweise kein Geld, sondern lieber Sachspenden übergeben wollt, auch gut! Dann könnt ihr an den hier online aufgeführten Sammelstellen in Deutschland eure Sachspenden abgeben. Der Förderverein „Freundeskreis der Straßenhunde in Campulung e.V.“ organisiert von Deutschland aus regelmäßig Lkw-Transporte, um die Spenden schnellstmöglich nach Rumänien zu bringen.
Derzeit dringend benötigt werden:
- Hundefutter
- Katzenfutter (wird an Welpen verfüttert)
- Hundekörbe (nur Plastik)
- Schubkarren
- Handtücher
- Einmal-Krankenunterlagen
- Zeckenschutzmittel
Wer die Sachspenden persönlich an den Sammelstellen abgeben möchte, sollte sich bitte anmelden. Weitere Infos dazu hier.
Sachspenden-Annahme in Hofweier
Solltet ihr zufällig in meiner Nähe wohnen, dürft ihr eure Sachspenden auch sehr gerne direkt bei mir abgeben. Ich nehme diese noch bis 27. Juni 2016 entgegen und werde die Sachen dann in der Woche vor meiner Abreise an einer der Sammelstellen des Vereins abliefern.
Falls ihr etwas habt, meldet euch bitte hier vorher bei mir an: Kontaktformular fello.de
HERZLICHEN DANK : )
Meine Reise nach Rumänien
Um euch noch authentischere Berichte und Informationen zum Tierheim in Rumänien liefern zu können, habe ich mich für eine Reise nach Campulung entschieden. In meinem ersten Gespräch mit Elke Grafmüller Anfang März habe ich sie darauf angesprochen und gefragt, ob eine derartige Möglichkeit besteht. Gesagt, getan: Am 2. Juli 2016 geht es für mich eine Woche nach Campulung, Rumänien. Zum einen mache ich das, weil ich mir seit meinem ersten Artikel zum Thema „Hunde im Ausland Teil 1- Situation vor Ort“ ein Bild von der Situation im Ausland machen wollte. Damals, Anfang 2014 haben mich die News aus Rumänien, Ungarn und Co. geradezu geschockt. Das unfassbare Tierleid und die Misshandlungen der Straßenhunde trafen mich. Oft saß ich heulend vor dem Computer und konnte nicht fassen, was ich da las und sah. Die Bilder sind erschreckend. Unglaublich zu was manche „Menschen“ im Stande sind.
Zum anderen ist es mir eine Herzensangelegenheit für meinen Blog fello.de, der natürlich für mich ein ganz besonderes Projekt ist, eine derartige Reise machen zu dürfen. Die Chance zu haben, derartige Erfahrungen mit vielen anderen Tierfreunden teilen zu können, scheint mir einfach ideal. Eine meiner Ziele mit fello ist es zur Aufklärung beizutragen und die Menschen auf das Thema Tierschutz zu sensibilisieren.
Ich bin außerdem dankbar, dass ich Elke Grafmüller nach Rumänien begleiten darf, um mir einen konkreten Eindruck über ihren Alltag als Tierschützerin zu verschaffen. Ich bin mega gespannt, was auf mich zukommt und gehe mit gemischten Gefühlen nach Rumänien. Einerseits freue ich mich riesig darauf, das Tierheim, die Mitarbeiter und das Land kennenzulernen. Auch wenn es für Hunde nicht der optimale Lebensraum ist. Denn die Zustände sind teilweise unvorstellbar. Ich freue mich darauf, den Tieren dort meine Aufmerksamkeit zu schenken und aktiv mithelfen zu können. Auch auf den neuen Standort des Tierheims bin ich gespannt und ich freue mich darauf euch Bilder und weitere Infos dazu liefern zu dürfen.
Andererseits hab ich Bedenken: Auf Tierleid reagiere ich sehr sensibel. Man könnte sagen ich bin dahingehend ein Pflänzchen ; ) Wie werde ich die weniger schönen Seiten Rumäniens ertragen? Verkrafte ich diese vielen Straßenhunde, die kein „echtes“ Zuhause haben und wie komme ich damit klar, dass Tierheime in Rumänien nicht mit denen in Deutschland vergleichbar sind? Ich bin gespannt auf die kulturellen Unterschiede! Glücklicherweise gehört das Tierheim Asociatia Anima zu den anständigsten des Landes. Denn Elke Grafmüller und ihr Team haben dort in den vergangenen Jahren quasi „aufgeräumt“ und erfolgreich gegen Korruption und Tierleid gekämpft. Die Situation für die lokalen Straßenhunde hat sich dank ihnen massiv gebessert. Ihre Aufklärungsarbeit hat in der Bevölkerung einiges bewegt und dazu beigetragen, dass die Rumänen in Campulung mittlerweile anders mit ihren Tieren umgehen. Zumindest viele von ihnen. Der Sinn und Zweck von Elkes Arbeit spricht sich dort herum. Die Menschen begreifen langsam. Ich finde es großartig beobachten zu können, wie man vor Ort etwas erreichen kann.
Lange Rede kurzer Sinn: Ich freue mich auf meine Reise nach Rumänien und anschließend darauf, meine Erfahrungen mit euch zu teilen. Während ich in Campulung bin, werde ich keine Beiträge bei fello.de veröffentlichen. Ich habe vor danach eine Art „Tagebuch“ bestehend aus mehreren Teilen zu veröffentlichen. Pro Tag des Aufenthalts wahrscheinlich ein Beitrag.
Also, Grund genug am Ball zu bleiben! Schaut bald wieder rein, bei fello.de. Es bleibt interessant : )
Vereinsvorstellung „Freundeskreis der Straßenhunde in Campulung“ – Interview Teil 1
Vereinsvorstellung „Freundeskreis der Straßenhunde in Campulung“ – Interview Teil 2
Vereinsvorstellung „Freundeskreis der Straßenhunde in Campulung“ – Interview Teil 3
Direkt zum Verein geht´s hier lang!
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