Straßenhunde_Teil 9

16.01.15

Obwohl Tony jetzt schon eine gefühlte Ewigkeit bei uns lebt und wir im vergangenen knappen Jahr mit ihm eine Menge Spaß hatten, komme ich einfach nicht dazu darüber zu bloggen. Heute möchte ich meine Beitragsreihe über Tony fortsetzen. Es geht um die Kastration und die Entfernung seiner Wolfskrallen.

Die Kastration

Die Kastration haben wir bereits im Herbst 2014 machen lassen. Da es sich um einen Straßenhund aus Ungarn handelt und die unüberschaubare Vermehrung von Hunden eingedämmt werden soll, ist die Kastration in diesem Fall vorgeschrieben. Das finde ich natürlich ebenfalls sinnvoll. Schließlich gibt es schon genügend herrenlose Tiere auf der Welt. Da müssen wir nicht noch mehr „produzieren“. Der Termin mit Tony verlief problemlos. Wir brachten ihn zum Tierarzt, nüchtern versteht sich und unser kleiner Racker stellte sich auch echt gut an. Er hat glücklicherweise kaum Angst vor den Ärzten und geht jedes Mal gerne hin. Schließlich gibt´s dort auch immer tolle Leckerlis ; ) Wir gaben ihn am Vormittag ab und holten ihn am darauf folgenden Tag nachmittags wieder ab. Er machte einen guten Eindruck und steckte die Operation unter Vollnarkose gut weg.

Weniger lustig fand er zunächst die Halskrause, die er tragen musste, damit er sich nicht an der Wunde herummacht ; ) Aber das musste halt sein. Blöd war halt, dass er diese zehn Tage fast durchgehend tragen musste. Bis die Fäden gezogen wurden, solange musste man gut aufpassen, dass er die Wunde in Ruhe lässt. Und da man ihn nicht ständig unter Beobachtung halten kann, war die Halskrause die sicherste Variante. Täglich nahmen wir die Krause aber für eine halbe Stunde ab. Dann spielten wir im Garten mit ihm. Da hatten wir ihn im Blick und konnten genau beobachten was er macht. Die ersten Tage muss man aufs Spielen und Toben aber verzichten, da er sich sonst die Wunder hätte aufreißen können. Aber er schlug sich tapfer und spielte sogar mit der Krause mit seinem Lieblingsspielzeug ; )

Tony-Kastration

Alles verlief prima. Bis auf die Tatsache, dass bei der OP vergessen wurde die Wolfskrallen gleich mit zu entfernen. Das haben wir vorher so vereinbart, weil auch die Tierärztin meine Meinung teilte, dass man diese besser entfernt. Wie ich hier beschrieben haben, sind Tonys Wolfskrallen sehr ausgeprägt. Die als Widerhaken geformten Krallen können gefährlich werden beim Toben. Und damit Tony nur eine Narkose bekommen muss, wollten wir dass das gleich bei der Kastration erledigt wird. Doch das wurde in der Tierarztpraxis leider verplant. Aber gut, nach einem kurzen Aufreger meinerseits, fanden wir uns damit ab. Ändern konnten wir es ja doch nicht.

Entfernung der Wolfskrallen

Da Tony ja aber erst eine Narkose bekommen hatte, beschlossen wir die Entfernung der Wolfskrallen ein paar Monate zu verschieben. Anfang 2015 war der Plan. Doch davon verabschiedeten wir uns wieder als Tony im Dezember letzten Jahres plötzlich anfing wie wild an den Hinterläufen zu schlecken und beißen. Scheinbar störte ihn irgendetwas an den Wolfskrallen plötzlich stärker als sonst. Beim näheren Hinsehen war schnell klar, dass die Krallen so schnell wie möglich weg müssen. Die Krallen waren in den vergangenen zwei Monaten so stark gewachsen, dass sie jetzt quasi einmal im Kreis gewachsen waren und nun in Tonys Bein piksten. Wie ihr auf dem folgenden Bild sehen könnt, waren die Krallen schon im Sommer letztes Jahr recht weit nach innen gewachsen.

Wolfskralle

Im Dezember konnte man das Ende der Kralle dann schon gar nicht mehr sehen. Das störte Tony natürlich gewaltig. Denn die Spitze der Kralle schnitt ihm beim Laufen und Bewegen ständig ins Bein. Also machten wir einen Termin beim Arzt zur Entfernung. Anfang Dezember war es dann soweit und die Krallen kamen weg. Der Eingriff ist zwar keine große Sache aber ohne Vollnarkose ging es trotzdem nicht. Wir konnten Tony allerdings bei diesem mal am gleichen Tag wieder abholen. Er hatte lediglich zwei dünne Verbände an den Beinen. Da auch diesmal genäht wurde, mussten wir wieder aufpassen, dass er sich nicht an den Wunden schleckte oder versuchte den Verband abzureißen. Da die Tierärztin meinte, dass die wenigsten Hunde nach einer solchen OP die Verbände überhaupt beachteten, verzichteten wir auf eine Halskrause. Und es ging auch gut so. Bis auf zwei drei Mal wo wir Tony ermahnen mussten, ignorierte er die Wunden.

Wolfskrallen-entfernt

Medizin bekam er natürlich auch damit die Wunden gut heilten. Süß fand ich die kleine Tüte, die wir vom Arzt bekommen haben. Natürlich ist das nur ne Spielerei, aber ich finde es sind solche Kleinigkeiten, die einem ein gutes Gefühl geben : ) Ich fands nett! Außer der Tatasche, dass die Wolfskrallen vergessen wurden, sind wir auch bisher immer zufrieden mit unserm Tierarzt. Wir fühlen uns gut aufgehoben.

Medizin

Neben Schmerzmitteln bekam Tony auch noch was anderes zur Wundheilung. Tony hat es gut überstanden und soweit wir das beurteilen konnten auch keine Schmerzen gehabt. Schon am nächsten mussten wir ihn bremsen weil er schon wieder toben wollte draußen ; ) Das ging aber natürlich nicht. Die ersten zwei Tage musste er sich schonen.Medizin2

Nach zehn Tagen kamen die Fäden raus und heute ist von den Wolfskrallen kaum noch was zu sehen. Ich bin jedenfalls froh, dass wir keine Angst mehr haben müssen, dass Tony sich die Krallen rausreißt oder es vielleicht beim Toben mit anderen Hunden zu Verletzungen kommt. Jetzt hoffen wir, dass das die letzte OP für Tony war! In diesem Sinne wünsche ich euch ein schönes Wochenende mit euren Vierbeinern : ) Passt gut auf sie auf.

Liebe Grüße auch von Tony : )

Tony

Unser Hund aus Ungarn – Teil 1 – Kennenlernen

Unser Hund aus Ungarn – Teil 2 – Vorkontrolle

Unser Hund aus Ungarn – Teil 3 – Die Vorbereitungen

Unser Hund aus Ungarn – Teil 4 – Die Abholung

Unser Hund aus Ungarn – Teil 5 – Der erste Tag

Unser Hund aus Ungarn – Teil 6 – Der zweite Tag

Unser Hund aus Ungarn – Teil 7 – Die erste Woche

Unser Hund aus Ungarn – Teil 8 – Der erste Tierarztbesuch

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