Unser Hund aus Ungarn Teil 4

10.06.14

Nachdem die Vorkontrolle gut verlief und die Adoption von Tony beschlossen war, planten wir den Tag der Abholung. Heute will ich euch erzählen, wie die Abholung gelaufen ist und welche Aspekte dabei noch auf mich zukamen.

Die Abholung bei der Pflegestelle

Wie ich euch im zweiten Teil bereits geschildert habe, lebte Tony bereits seit einigen Wochen in einer Pflegestelle in meinem Wohnort. Genauer gesagt bei Frau Junker, über die ich die Kontakte zu der Tierschutzgruppe knüpfen konnte, die Hunde aus dem Ausland retten. Tony stammt ursprünglich aus Ungarn und lebte dort als Straßenhund.

Um den Übergang in sein neues Zuhause zu erleichtern, beschlossen meine Eltern und ich, Tony an einem Wochenende zu uns zu holen. Da ich auch berufstätig bin und von Montag bis Freitag wenig Zeit habe, suchten wir uns einen Samstag heraus. Schließlich wollte ich das Wochenende über bei meinen Eltern bleiben, um sie bei den ersten Schritten mit Tony zu begleiten. Am 26. April 2014 war es dann soweit. Ich fuhr zu Frau Junker um Tony abzuholen.

Tierabgabevertrag

Zunächst kümmerten sich Frau Junker und ich jedoch um den Papierkram. Je nach Organisation, Tierschützer oder Verein werden nämlich „Tierabgabeverträge“ oder ähnliches geschlossen. Im Prinzip ist das nichts „wildes“. Es geht eher darum die Adoption etwas offizieller zu machen und einige Details schriftlich festzulegen, was ich persönlich gut finde. Nachfolgend ein Bild des Vertrags:

Tierabgabevertrag

Darauf sind die Kontaktdaten des Tier-Vermittlers und der Endstelle vermerkt, sowie Angaben zum Hund wie Rasse, Fellfarbe und Geburtsdatum (geschätzt). Auch die Chip-Nr. steht drauf.

Anschließend folgen einige Pflichten, die der künftige Hundehalter zu erfüllen hat. Darunter Angaben, die natürlich selbstverständlich sein sollten wie:

  • „Der Übernehmende verpflichtet sich zur tier- und artgerechten Haltung des Hundes…“
  • „… sowie tierärztliche Kontrollen und Maßnahmen durchzuführen…“
  • „jede Art von Misshandlung und Quälerei ist zu unterlassen und auch durch Dritte nicht zu dulden“

Alles Punkte, die für mich logisch sind, aber es ist sicherlich nicht verkehrt, diese Dinge nochmals schriftlich festzuhalten, um sie bewusster zu machen. Neben den Pflichten für den Halter, vermerkt die Pflegestelle auch die Besonderheiten des Hundes. Bei unserem Tony ist an dieser Stelle folgendes zu lesen:

„Dem Alter entsprechend verspielt; Kastration muss 2014 durchgeführt werden; katzenfreundlich“. Je nach Fall und Tier ist die Beschreibung umfangreicher.

Hinzu kommen einige Empfehlungen für die erste Zeit mit dem neuen Hund. Dabei wird beispielsweise darauf hingewiesen, dass der Hund die ersten zwei Wochen nicht abgeleint werden sollte und ein Entwischen aus Haus und Garten zu vermeiden ist. Auch wird auf die Bedeutung der Anmeldung bei TASSO hingewiesen. Darauf gehe ich im nächsten Teil ein. Frau Junker bestätigte mir auf dem Vertrag auch die Erhaltung der Schutzgebühr. Die bezahlte ich bei Übergabe in bar.

Nachdem der Vertrag fertig war, gab mir Frau Junker noch den EU-Ausweis, Tonys Lieblingsspielzeug und seine Liegedecke. Das war sehr hilfreich, weil die kleine Fellnase auf diese Weise zwei vertraute Dinge um sich hatte, die ihm ein bisschen Sicherheit gaben.

EU-Ausweis

Die Fahrt ins neue Zuhause

Der Abschied von Tony fiel Frau Junker nicht leicht. Das ist auch ein Punkt, den sich Menschen bewusst machen müssen, die als Pflegestelle Hunden helfen möchten. Denn der Abschied von den Pflegehunden kann ziemlich hart sein. Aber umso schöner ist dann das Wiedersehen im neuen Zuhause bei der Nachkontrolle : ) Denn dann wird nochmals deutlich, dass sie den Hunden extrem geholfen haben und nun das nächste Tier einen Platz bei Ihnen bekommen kann. Ein wunderbarer Kreislauf!

Wir sicherten Tony in meinem Auto und ich machte mich auf den Weg. Es erstaunte mich, wie ruhig Tony beim Autofahren war. Er legte sich sofort hin und war sehr ruhig. Das Gute war, dass Tony Autos bereits gewohnt war, weil Frau Junker mit ihm fast täglich Auto gefahren ist. Ich schaltete das Radio ab, damit sich Tony nicht auf zu viele Eindrücke einstellen musste. Ich fuhr besonders vorsichtig und versuchte Tony mit meiner Stimme zu beruhigen. Zuhause bei meinen Eltern angekommen, nahm ich Tony aus dem Auto und wir erkundeten gemeinsam die neue Umgebung ; )

Tony-Abholung

Wie es dann weiter ging und wie wir den Tag mit Tony gestalteten, erzähle ich euch im nächsten Teil. Bis dahin wünsche ich euch viel Spaß mit euren Vierbeinern : )

 

Unser Hund aus Ungarn – Teil 1 – Kennenlernen

Unser Hund aus Ungarn – Teil 2 – Vorkontrolle

Unser Hund aus Ungarn – Teil 3 – Die Vorbereitungen

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