30.05.13

Nicht selten kommt es vor, dass Zwerghamster beißen. Dank ihrer Größe können sie euch zwar nicht den Finger abbeißen, aber angenehm ist das trotzdem nicht. Heute will ich euch erläutern, warum Zwerghamster beißen und was ihr dagegen tun könnt.

Warum beißen Zwerghamster?

Bei unseren ersten Roborowski Zwerghamstern hatten wir ständig das Problem, dass sie uns beißen wollten. Oft schafften sie es auch. Das Ergebnis waren blutige Finger und verängstigte Hamster. Und das obwohl wir den Tieren viel Zeit zum Eingewöhnen gaben und sie niemals absichtlich bedrängten. Trotzdem kamen Bisse eine Zeit lang regelmäßig vor. Die Frage war dann natürlich warum sie beißen und was wir dagegen machen können. Ich erläutere euch heute drei Gründe, die für das Beißen verantwortlich sein können.

Grundsätzlich muss euch klar sein, dass Hamster nie aus böser Absicht beißen. Sie sind Tiere und handeln instinktiv. Bestrafen bringt also nichts, weil die Hamster das nicht verstehen würden und noch aggressiver oder ängstlicher werden würden! Immer bedenken, dass jedes Verhalten einen Grund hat.

Angst und Unerfahrenheit

Häufige Gründe für Beißen sind Angst und Unerfahrenheit. Zum einen kann es sein, dass euer Hamster in der Aufzucht weniger gut beziehungsweise sanft behandelt wurde. In einigen Zoogeschäften stehen die kleinen Tiere ziemlich unter Stress, werden mehrmals täglich aus dem Käfig gerissen und weniger angenehm hochgehoben. Stellt euch vor, das wird mit euch gemacht ; ) Das würdet ihr auch nicht so besonders toll finden. Kein Wunder also, wenn einige Tiere darauf mit Angst reagieren und eine Verteidigungsstellung einnehmen. Zum anderen kommt es vor, dass Hamster eure Hand nicht vom Futter unterscheiden können. Es mangelt ihnen an Erfahrung.

Mit Geduld Vertrauen gewinnen

Reagiert euer Hamster mit Bissen solltet ihr Abstand nehmen. Ich weiß das ist am Anfang wo man die Kleinen am Liebsten den ganzen Tag auf der Hand halten möchte nicht leicht. Aber es muss sein und es ist zum Wohle der Tiere! Versucht eine Weile (mehrere Tage) nicht ihn hochzunehmen oder zu streicheln. Versorgt ihn wie gehabt und redet viel mit ihm. So wird er mit eurer Stimme vertraut und lernt, dass keine Gefahr von euch ausgeht! Immer langsame Handbewegungen machen. Nach und nach versucht ihr mit der Hand zu füttern. Hier beispielhafte Bilder mit unserer Dsungaren-Dame Lilli.

Fütterung_mit_Hand

Wenn der Hamster nicht mehr ruckartig die Flucht ergreift, könnt ihr das Futter auch in eure Hand legen und die Hand vorsichtig in den Käfig legen. Und wieder keine ruckartigen Bewegungen machen, sonst war die ganze Vorarbeit für die Katz ; ) Und wenn auch das Füttern aus der Hand klappt, könnt ihr ihn versuchen zu streicheln. Reagiert er aggressiv, wieder zurückziehen und am nächsten Tag weiter versuchen. Ihr braucht viel Geduld : ) Jedes Tier reagiert anders und man kann nie versprechen, dass das Zähmen klappt. Aber umso geduldiger ihr seid und dem Tier Zeit gebt, desto höher sind die Chancen.

Fütterung_aus_Hand

Trächtige Weibchen

Hamsterdamen, die ihr erst kürzlich gekauft habt, könnten möglicherweise trächtig sein. Wenn sie beißen, das Zähmen erfolglos verläuft und sie jeden Weg nutzen, um auszubrechen, spricht vieles dafür. Ich habe das selbst schon erlebt. Es war ziemlich aufregend, aber zuerst mal ein kleiner Schock. Wie ich die Situation gemeistert habe, könnt ihr hier nachlesen.

Langeweile, Stress und Störungen

Sind Hamster aufgrund einer Sache gestresst, werden durch andere Hamster gestört oder verspüren Langeweile kann es sein, dass der Hamster nachdem ihr ihn eigentlich schon gezähmt hattet, anfängt zu beißen. In diesem Fall gilt es herauszufinden, was falsch läuft. Was könnte den Hamster verstören und stressen? Lärm, Hitze, Durchzug, andere Hamster, Wasser- oder Futtermangel, Langeweile usw. All das können Gründen fürs Beißen sein.

Störung finden und Verhalten beobachten

Jetzt müsst ihr viel beobachten und das Verhalten des Tiers notieren. Je nach dem müsst ihr Störfaktoren beseitigen und für Ruhe sorgen oder eben die genannten Punkte ändern. Treffen alle vorher genannten Probleme nicht zu, könnte eine Krankheit dahinter stecken. Im Zweifelsfall lieber den Tierarzt aufsuchen.

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