Wenn die Eingewöhnung eures Hamsters positiv verlaufen ist und er sich bei euch so richtig wohl fühlt, könnt ihr langsam anfangen euch mit dem Thema Freilauf zu beschäftigen. Hierzu habe ich euch einige Tipps zusammengestellt.
Der richtige Zeitpunkt
Grundsätzlich gilt, dass ein Hamster erst Freilauf bekommen sollte, wenn er sich an euch und eure Hände gewöhnt hat. Dann hat er bereits Vertrauen zu euch und das Einfangen wird kein Problem. Euer neues Haustier darf also keine Angst mehr vor euch und euren Händen haben. Vorher solltet ihr auf Freilauf verzichten. Wie lange es dauert, bis ihr und euer Hamster soweit seit, hängt ganz von euch ab. Da gibt es keinen festgelegten zeitlichen Rahmen.
Was heißt eigentlich Freilauf?
Freilauf heißt nicht, dass ihre euren Hamster einfach auf dem Fußboden absetzt und er sich anschließend in der ganzen Wohnung frei bewegen kann. Wenn ihr das macht, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ihr den Hamster über Stunden oder Tage nicht mehr seht, leider groß. Generell sollte beim Freilauf immer ein gewisser Bereich abgegrenzt werden, der in jedem Fall größer ist, als das herkömmliche Zuhause des Tiers. Schließlich geht es darum Hamstern die nötige Abwechslung und den Auslauf zu bieten, den sie benötigen. Bei abgegrenzten Bereichen habt ihr viel mehr Kontrolle und könnt die Risiken für das Tier auf ein Minimum senken. Müsstet ihr eine ganze Wohnung hamstergerecht präparieren, würde das wohl Wochen dauern ; )
Das Freilaufgehege
Im Handel gibt es spezielle Freilaufgehege für Hamster. Doch leider sind nicht alle geeignet! Ich empfehle euch zu einem Modell aus Holz zu greifen. Diese könnt ihr entweder kaufen oder selbst bauen. Online findet ihr einige kreative Anregungen dazu. Von Varianten aus Gitterstäben muss ich abraten. Ich habe selbst die Erfahrung damit gemacht und die war nicht gut. Unsere Hamster wurden fast verrückt, weil sie sich unbedingt zwischen den Gitterstäben hindurch quetschen wollten. Das funktioniert zwar nicht, aber gesund sah das auch nicht aus. Zudem kam es bei unseren Tieren vor, dass sie so geschickt kletterten, dass sie fast über das Gitter drüber kamen. Kleinere Stürze waren das Ergebnis.
Bei einer Holzausführung passiert euch das nicht. Hierbei hat das Tier eine klare und scheinbar unüberwindbare Barriere. Bei den Gitterstäben sehen die Hamster ständig, alles was in der direkten Umgebung passiert und das kann schnell zuviel werden. Auf folgendem Bild könnt ihr das Gehege, das wir zu Beginn hatten, erkennen. Das gibt es in vielen Läden. Es ist zum Zusammenstecken. Wie gesagt, davon ist abzuraten:
Alternative – Badezimmer
Eine Freundin von mir hat langjährige Erfahrungen mit Goldhamster. Da sie größer sind als Zwerghamster reicht hier ein kleineres Freilaufgehege kaum aus. Sie macht es immer so, dass ihre Hamster im Badezimmer frei laufen können. Durch den dort verlegten Teppichboden haben die Tiere guten Halt auf dem Untergrund, haben es warm von unten und können nach Herzenslust rennen. Dabei müsst ihr allerdings immer darauf achten, dass sich die Tiere mit ihren kleinen Krallen nicht im Teppichboden verfangen können. (Je nach Teppich ist das unterschiedlich). Natürlich hat sie den Raum stets so präpariert, dass für den Hamster keine Gefahren mehr ausgingen und er nirgends entwischen konnte. Hier die Vorteile vom Badezimmer im Überblick:
- Wenig Möbel und kaum Möglichkeiten zum Entwischen bzw. Verstecken
- Kaum Nischen und Kabel am Boden
- Guter Überblick
Das große Aber beim Badezimmer ist allerdings, dass Fließen immer kalt sind. Außer ihr habt Bodenheizung. Für den Hamster ist die Temperatur der Fließen zu kalt. Über eine Erkältung darf sich daher niemand wundern. Daher würde ich euch empfehlen, dass ihr das Badezimmer entweder mit mehreren Teppichen ausstattet oder ihr diesen Raum nur in Erwägung zieht, wenn der Boden beheizbar ist.
Badewanne ist ein No-Go!
Ich weiß, dass viele Halter ihre Hamster regelmäßig in die Badewanne setzen, weil es ja so schön bequem ist. Hamster rein und fertig. Keiner muss aufpassen. Dass das ganze Szenario für die Tiere aber völlig negativ ist, ist vielen nicht bewusst. Der Hamster fühlt sich zum einen unwohl, weil die Badewanne viel zu kalt ist und zum anderen weil ihm die Umgebung Angst einjagt. Für ihn sieht das Ganze aus wie ein jämmerliches Gefängnis aus dem er nicht mehr rauskommt. Also: Bitte keine Hamster in die Badewanne setzen.
In Teil 2 weise ich auf mögliche Gefahren beim Freilauf hin, zeige wie ihr das Freilaufgehege einrichten solltet und gebe einen Tipp zum Transport der Hamster zwischen normalem Gehege und Freilauf-Bereich.
Julian
Hallo zusammen, ich selber habe ein Meerschweinchen und nutze einfach einen Hasenstall. Hasenställe fallen meist etwas größer aus als andere Kleintierställe, weshalb ich denke, dass ein solche sich auch gut für andere Kleintiere und Nager eignet. Gruß, Julian