13.06.13

Letzte Woche habe ich euch in meinem Beitrag „Diabetes bei Haustieren“ grob über die Erkrankung bei Hunden und Katzen informiert. Heute möchte ich etwas ins Detail gehen und euch die Behandlungsmöglichkeiten bei Katzen erläutern.

Katzendiabetes – feliner Diabetes mellitus

Der Fachbegriff von der Zuckerkrankheit bei Hauskatzen lautet „feliner Diabetes mellitus“. Wird je nach Region als Katzendiabetes bezeichnet. Im Vergleich zur Diabetes-Erkrankung bei Menschen und Hunden gibt es ein paar Unterschiede. Bei der Katze kommt es am häufigsten zum Typ 2 von Diabetes. Hier ist es so, dass die Bauchspeicheldrüse zwar Insulin produziert, aber die körpereigenen Zellen eine hohe Insulin-Resistenz aufzeigen. Bei Typ-1 der Katzendiabetes werden die Betazellen der Bauchspeicheldrüse, die Insulin produzieren, zerstört.

Theoretisch ist es möglich, dass die Krankheitssymptome dauerhaft oder kurzzeitig nachlassen. Besonders wenn Risikofaktoren (wie falsche Ernährung und Übergewicht) beseitigt werden und die Behandlung wie nachfolgenden beschrieben konsequent eingehalten wird.

Die Diagnose

Bei Katzen ist es ziemlich schwierig die Erkrankung festzustellen. Selbst für den Tierarzt. Um Diabetes korrekt nachweisen zu können, sollte der Fructosamin-Spiegel gemessen werden.

Behandlung mit Insulin

Üblich ist die Behandlung durch Insulin-Injektionen. In der Regel werden die Präparate zwei Mal am Tag gegeben. Es gibt mehrere Insulinsorten. Lasst euch hierzu am besten vom Tierarzt beraten. An die Spritzen gewöhnen sich die meisten Katzen. Man glaubt es kaum ; ) Wie genau das Insulin dosiert wird und wie man es spritzt, konnte ich selbst nicht ausprobieren ; ) Aber ich habe eine tolle Seite gefunden, wo das alles sehr detailliert und überschaubar erläutert wurde. Auf katzendiabetes.de erklärt euch eine Halterin einer Diabetes kranken Katze sehr schön, wie es geht. Auf der Seite schreibt sie zum Thema Insulin ausführlich über Vorgehensweisen, Dosierung, Lagerung und vieles mehr.

Zudem solltet ihr wissen, dass nicht bei jeder Katze gleich eine Insulingabe notwendig ist. Das muss der Tierarzt entscheiden. Der Arzt legt die Anfangsdosis fest. Meistens wird sie eher niedrig gewählt. Zu Beginn muss erst einmal herausgefunden werden, welche Dosis die richtige ist. Die Einstellungsphase beginnt! Während der ersten Phase ist der Blutzuckerwert regelmäßig zu kontrollieren. Nur so wird herausgefunden, welche Dosierung die richtige ist. Man muss sich quasi an die optimale Menge herantasten.

Tabletten

Für weniger schwere Fälle gibt es auch Tabletten zum Einnehmen. Doch hier ist es leider so, dass viele Tiere nicht darauf ansprechen. Ein Test ist natürlich trotzdem ok. Leider kommt es vor, dass der Wirkstoff der Tabletten die Leber angreift. Zudem kann es passieren, dass auf die Einnahme eine Unterzuckerung folgt.

Blutzucker messen ist Pflicht!

Da sich die Entnahme von Blut zur Wertkontrolle über die Vene als kompliziert erweist, kommen zur Kontrolle der Werte Blutzuckermessgeräte zum Einsatz. Schließlich würde eine Katze beim Blutabnehmen durch Spritzen die Krise bekommen und der Stresspegel enorm steigen. Dieser beeinflusst wiederum die Werte bei Katzen, was die ganze Sache extrem umständlich machen würde. Mit Hilfe der Blutzucker-Messgeräte können Katzenhalter ihrem Tier Kapillarblut von den Ohren entnehmen. Das geht um einiges einfacher, komfortabler und bedeutet für das Tier nach einer Gewöhnungsphase weniger Stress! Die Messgeräte sind speziell für Tiere und werden auch Glukometer genannt. Sie tun dem Tier nicht weh. Informiert euch am besten beim Tierarzt über geeignete Produkte!

Die Gefahren bei einer falschen Dosierung

Im Prinzip können zwei Dinge passieren: Entweder es folgt eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) oder eine Überzuckerung (Hyperosmolares Koma). Beides ist natürlich gefährlich.  Kommt es zur Unterzuckerung wurde zu viel Insulin gegeben und das Ergebnis ist ein viel zu niedriger Blutzuckerwert. Bei der Überzuckerung wurde zu wenig Insulin gegeben. Das Ergebnis ist dann ein zu hoher Blutzuckerwert. Beide Fälle sind bedrohlich für die Katze!

Nach der Devise „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ müssen Halter daher vorgehen. Der Blutzucker sollte deshalb vor dem Spritzen und während des Tages gemessen werden. So weiß man wie die Werte vor der Insulingabe waren und wie sie sich anschließend entwickeln. Empfehlenswert ist es zudem nachdem der Messung das Tier zu erst zu füttern und anschließend erst das Insulin zu spritzen. Dann weiß man genau, dass das Tier auch tatsächlich gefressen und vom Futter ausreichend zu sich genommen hat.

Das Futter

Wie die Katze bei Diabetes gefüttert werden darf, hängt von den Insulinpräparaten ab. Handelt es sich um kurzwirkendes Insulin muss die Katze zu bestimmten Zeiten gefüttert werden. Die Einhaltung der regelmäßig festgelegten Zeiten ist sehr wichtig. Wird die Katze mit langwirkendem Insulin behandelt, sind die Fütterungsempfehlungen nicht so streng. Für erkrankte Katzen gibt es spezielles Futter. Ich empfehle euch den regionalen Tierarzt dazu zu befragen. Er hat Erfahrung mit der Fütterung und weiß genau, welche Produkte gesund und sinnvoll sind. Auch wenn es den Geldbeutel belastet, solltet ihr auf keinen Fall einfach normal weiter machen. Das Tier braucht spezielles Futter, das den Organismus unterstützt.

Generell gilt, dass kohlenhydratarmes Futter den Insulinbedarf senkt.

Weitere Informationen

Ist eure Katze von Diabetes betroffen, solltet ihr euch auf jeden Fall genauestens informieren. In vielen Foren wird zwar geschrieben, dass Katzen kaum Heilungschancen haben und die Krankheit zu aufwändig zu behandeln ist, aber da muss ich wiedersprechen. Ich denke, dass es vielen Menschen vielleicht zu viel Aufwand und Arbeit ist und sie einfach nicht damit fertig werden. Aber keinesfalls ist Diabetes bei Katzen gleich ein Todesurteil!

Ich kann euch hier nur die Seite katzendiabetes.de empfehlen. Hier berichtet eine liebevolle Halterin über ihre Erfahrungen mit ihrer an Diabetes erkrankten Katze. Diese lebte neun Jahre lang mit der Krankheit und wurde 16 Jahre alt. Des Weiteren findet ihr auf dieser Seite ein praktisches Glossar zum Thema!

Also ihr seht, dass es auch anders laufen kann. Man braucht natürlich viel Geduld und Durchhaltevermögen.

Weitere empfehlenswerte Seite zum Thema:

Nächste Woche werde ich euch bezüglich der Diabetes Erkrankung bei Hunden näher informieren.

Bildquelle: Sandra Probstfeld  / pixelio.de

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  1.  Behandlung von Diabetes bei Hunden › fello

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