Perser-Katzen zählen mit zu den ältesten Rassekatzen. In vielen Ländern sind die edlen Vierbeiner auf Samtpfoten seit langer Zeit aufgrund des ausgeglichenen Wesens und ihrer langen Haare beliebte Haustiere. Charakteristisch für diese Rasse sind die kurze Stupsnase und das weiche Fell. Sie gelten als sehr familienbezogene und ruhige Tiere, die sich allerdings auch gerne zurückziehen. Selbst in Familien mit Haustieren oder kleinen Kindern kommen sie sehr gut zurecht.
Gastbeitrag von Dominik Hollenbach (Haustierblog.net)
Optik der Perser Katze
Perser-Katzen sind mit einem durchschnittlichen Gewicht von 3,5 bis 7 Kilogramm relativ kräftige Katzen, bei einem mittelgroßen bis großen Körperbau. Sie laufen mit stämmigen Beinen auf großen und runden Pfoten. Zwischen den Zehen befinden sich häufig kleine Haarbüschel. Die Ohren sind klein, weit auseinander stehend und die Augen rund und groß. Der Blick erscheint durch die leuchtende Augenfarbe sehr ausdrucksstark. Besonders häufig ist die Augenfarbe Orange bis hin zu Kupfer. Ein weiteres Merkmal dieser Rasse ist die kurze Nase. Sie ist flach und breit mit gut geöffneten Nasenlöchern.
Darüber hinaus gibt es aber auch fernab der Rassestandards ursprüngliche Züchtungen mit langen Nasen. Der Schwanz der Katzen ist hingegen kurz und buschig. Bedeckt wird der Körper von einem langen und dichten Fell, bei einer vollen Halskrause. Im Vergleich zu einer Europäischen Kurzhaarkatze haben Perser in etwa dreimal so viel Fell am Körper. Dieses wirkt seidig, aber nicht wollig. Es kommt in allen Farben vor. Auch als Colourpoint-Variante werden die Katzen mittlerweile gezüchtet und ähneln in diesen Variationen der Farbgebung einer Siamkatze.
Herkunft
Die Ursprünge der Rasse werden im früheren Persien und somit dem heutigen Iran, aber je nach Quelle auch in Kleinasien vermutet. Durch eine Kreuzung aus einer Türkischen Angorakatze und einer nordischen Langhaarkatze soll die Rasse letztendlich entstanden sein. Bereits in den Anfängen war diese Katze aufgrund des weichen und langen Fells beliebt. Sie sah jedoch mit den ersten Züchtungen der Rasse Maine Coon sehr ähnlich. Erst später entwickelte sich die Züchtung hin zu der Perser Katze, wie wir sie heute kennen. Aufgrund der weltweiten Beliebtheit dieser Rasse entstanden mit der Zeit jedoch sehr unterschiedliche Rassestandards.
Neben der eigenen Herkunft ist bei dieser Rasse interessant, dass sie bei vielen Rassen die Grundlage für neue Züchtungen bildet. Und auch für neue Farbschläge anderer Rassen werden gerne Perser-Katzen mit eingekreuzt.
Charakter
Katzen dieser Rasse gelten einerseits als ruhig, ausgeglichen und intelligent. Sie möchten viel Zeit mit der Familie verbringen und sind im Allgemeinen zutraulich und verschmust. Auf der anderen Seite benötigen sie auch ihre Rückzugsmöglichkeiten. Sollten die Perser-Katzen gedrängt werden, können sie durchaus ihren eigenen Kopf durchsetzen. Gegenüber Fremden verhalten sie sich häufig vorsichtig und zurückhaltend. Mit gewohnten Menschen und auch mit anderen Tieren wie Katzen oder Hunden kommen sie hingegen gut zurecht. Der Freiheitsdrang ist nicht besonders stark ausgeprägt, wodurch sie deutlich weniger als andere Katzen im Freien umherstreifen und somit oft eine beliebte Wohnungskatze sind.
Krankheiten
Lange Zeit wurden Perser-Katzen gezielt mit besonders kurzen und platten Nasen gezüchtet. Dadurch entwickelten sich bei diesen Tieren teils starke gesundheitliche Beeinträchtigungen. Angefangen von tränenden Augen über Atemprobleme bis hin zu Schwierigkeiten beim Fressen. Auch entzündliche Beschwerden im Nasen- und Rachenbereich können dadurch auftreten. Viele Züchter sind mittlerweile dazu übergegangen, gesunde Perser-Katzen ohne derartige Beschwerden gemäß den Rassestandards zu züchten. Nach diesen vorgegebenen Standards müssen sie ohnehin über gut geöffnete Nasenlöcher verfügen. Zudem verbietet das deutsche Tierschutzgesetz Tiere mit extrem kurzen Nasen. Daneben gibt es auch immer mehr Züchter, die Perser-Katzen mit langer Nase, wie sie ursprünglich vorkamen, zu züchten.
Zu den weiteren häufig auftretenden Erkrankungen zählt bei Persern wie bei einigen anderen Rassenkatzen auch Polycystic Kidney Disease (PKD). Bei dieser Erkrankung bilden sich Nierenzysten. Sie kann bei Katzen recht früh mittels Ultraschalluntersuchung diagnostiziert werden. Dies ist besonders bei Zuchtkatzen wichtig, da PKD vererbt wird.
Die artgerechte Haltung und Pflege
Perser-Katzen schätzen die Nähe zu ihren Bezugspersonen. Bei stetig wechselnden Menschen und regem Besucherwechsel fühlen sich diese Katzen nicht besonders wohl. Aufgrund des geringen Freiheitsdranges halten sie sich gerne drinnen, in vertrauter Umgebung auf. Dadurch muss für ausreichend Platz und Aktivitätsmöglichkeiten gesorgt werden.
Das dichte Fell der Katzen neigt in besonderem Maße zu Verfilzungen. Dadurch muss es regelmäßig und gründlich gebürstet werden. In nur wenigen Tagen können sich im Fell Verfilzungen bilden, wodurch die Fellpflege bei dieser Rasse sehr intensiv ist. Durch die dichten langen Haare verlieren die Katzen insbesondere im Frühjahr viel Fell. Bei Katzen mit sehr kurzer Nase neigen die Augen zudem zu häufigem Tränen, wodurch sie regelmäßig mit einem weichen Tuch und gegebenenfalls mit Augentropfen gereinigt werden müssen.
Fazit zur Perser Katze
Perser-Katzen sind anhängliche und verschmuste Katzen, die den Familienanschluss genauso wie gute Rückzugsmöglichkeiten schätzen. Aufgrund des unkomplizierten Charakters sind sie selbst für Anfänger sehr gut geeignet. Sie stellen jedoch hohe Anforderungen, was Fell- und gegebenenfalls Augenpflege betrifft.
Hinweis
Dieser Gastartikel wurde von Dominik Hollenbach aus Göttingen verfasst. Normalerweise bloggt er auf Haustierblog.net. Er besitzt vier Katzen und einen Harzer Fuchs (früher auch einen Berner Sennenhund und einen West Highland Terrier) und verfügt daher über jede Menge Erfahrung mit Haustieren.
Vielen Dank Dominik für deinen tollen Beitrag : )
Bildquelle: 558124 /pixabay.com
Dan
SEhr interessant. Auf dem Bild sieht die Perser Katze ja schon mal ganz niedlich aus. Auch sonst es sich gut. „Ruhig, ausgeglichen und intelligent.“ Klingt doch mal ganz gut. Zumindest für mich wäre da eine Option 🙂
Franziska N.
Ein toller Steckbrief! Ergänzend dazu könnte man noch erwähnen, dass vor allem Perser Katzen sehr Wohn- und Hausfreundlich sind und eher zur Wohnungskatze neigen als zum Freiläufer, wobei es immer Ausnahmen gibt.
Grüße
Franziska
Gaby
Hallo Franziska,
vielen Dank für deinen Kommentar und deine Anmerkung : ) Freut mich, wenn dir der Steckbrief gefällt!
Viele Grüße