28.02.14

Man kann noch so gut aufpassen und das Freilaufgehege perfekt abgrenzen – Hamster sind clever und nutzen die kleinste Lücke zum Ausbüchsen. Falls es euch auch erwischt hat und ihr keine Ahnung habt, wo sich der kleine Nager aufhält, helfen euch vielleicht meine Tipps, um ihn schnellstmöglich wieder einzufangen.

1. Türen und Fenster schließen

Als ersten Schritt solltet ihr sämtliche Türen und Fenster schließen. Denn wenn ihr nicht genau wisst, wo sich euer Hamster gerade aufhält, könnte sich das zu einem ewigen Katz-und-Maus-Spiel entwickeln. Schließlich sind Hamster kaum zu hören wenn sie laufen und ihr bekommt es vielleicht gar nicht mit, wenn sie den Raum wechseln. Also erst einmal alle Räume separat voneinander abgrenzen. Außerdem müssen alle Durchgänge, die nach draußen führen sofort geschlossen werden. Ist euer Nager erst einmal im Garten angelangt, findest ihr ihn wahrscheinlich nie wieder. Noch schlimmer ist es wenn das Tier auf den Balkon gelangt. Den Sturz von oben wird er kaum überleben!

2. Genau hören

Bevor ihr nun weitere Maßnahmen ergreift, solltet ihr zunächst jeden Raum einmal durchgehen, Türe hinter euch schließen und genau hinhören. Schaltet Radio und sonstige Geräusche aus, um den Hamster besser hören zu können. Bleibt einige Minuten ruhige stehen oder setzt euch hin. Wartet ein bisschen und verhaltet euch völlig still. Sobald sich der Hamster unbeobachtet fühlt, kann es gut sein, dass er sich fortbewegt. Dann könnt ihr seinen Standort vielleicht ausmachen. Und falls nicht, wäre es sinnvoll wenigstens grob unter das Sofa, Bett, hinter Regale oder ähnlichem nachzusehen. Entdeckt ihr den Nager dort, erspart ihr euch weitere Suchaktionen.

3. Risiken beseitigen

Wenn ihr nicht wisst wo sich der Hamster aufhält, solltet ihr versuchen alle lebensgefährlichen Gefahren für das Tier zu beseitigen. Kabel, Steckdosenleisten, Hitzequellen, Reinigungsmittel, Treppen und vieles mehr sind für die kleinen Tiere sehr gefährlich. Versucht eure Wohnung so gut es eben geht sicher zu machen. Und sollten andere Haustiere im Haushalt leben, die dem Nager gefährlich werden könnten, würde ich diese vorübergehend separieren.

4. Futter verteilen

Solltet ihr den Hamster auf diese Weise nicht finden, müsst ihr in jedem Raum Futter verteilen und euch merken, wo ihr es abgelegt habt. Am besten eignet sich dafür Futter, das euer Tier besonders gerne isst. Das kann Trockenfutter aber auch Frischfutter sein. Wenn ihr Körner nehmt, müsst ihr diese genau zählen. Nur so könnt ihr feststellen ob sich der Hamster bedient hat und sich demnach in diesem Zimmer aufhält.

Auch Quark und Joghurt eignet sich hervorragend. Warum? Also bei unserer Lilli lief das beim Fressen immer so ab, dass sie teilweise mit den Vorderpfoten direkt in den Quark oder Joghurt hineingestanden ist. Wäre sie dabei auf dem Fußboden unterwegs gewesen, hätte sie hübsche kleine weiße Spuren hinterlassen ; ) Aber auch frische Obststücke oder Salatblätter könnt ihr verwenden, weil man die kleinen Bisse und Nagespuren gut sehen kann.

Solltet ihr einen sehr großen Raum haben, würde ich euch raten diesen mit Hilfe von Bretter, Regalen, Büchern oder anderen Barrieren zu unterteilen und in jeden Bereich separat Futterstellen einzurichten. Damit grenzt ihr die Suche weiter ein.

5. Immer Wasser bereitstellen

Grundsätzlich müsst ihr dafür sorgen, dass euer Hamster während seiner Abwesenheit nicht verdurstet. In jedem Bereich der Wohnung muss deshalb Wasser zur Verfügung stehen. Das wird häufig vergessen! Es ist gut möglich, das ihr Tage braucht, um den Nager einzufangen. Lasst das Futter und das Wasser über Nacht stehen und kontrolliert regelmäßig ob sich etwas verändert.

6. Hamster einfangen

Ist der Standort des Hamster gefunden, geht es ans Einfangen. Je nach dem wie zahm euer Tier ist, wird es einfacher. Gehen wir vom schlimmsten Fall aus: Euer Hamster ist nicht zahm und hat Angst für euren Händen. Dann würde ich zuerst versuchen, ihn mit seinem Schlafhäuschen anzulocken. Dafür nehmt ihr einen größeren Karton und stellt das Häuschen darauf. Füllt es mit Einstreu und was das Tier sonst noch mag. Ein bisschen Futter dazu und auch vor dem Häuschen ein bisschen Futter verteilen.

Sobald das Tier nicht mehr widerstehen kann, schließt ihr mit der Hand oder einem weiteren Stück Karton den Eingang. Nun müsst ihr das Häuschen nur noch ins Gehege stellen. Einfach unter den großen Karton unter dem Haus greifen und vorsichtig anheben. Vielleicht habt ihr ein Haus, das unten geschlossen ist? Dann ist das Prozedere noch einfacher! So klappt es auch mit anderen Gefäßen. Grundsätzlich sollte dem Hamster die Behausung, mit dem ihr ihn einfangen wollt, bekannt sein. Dann hat er weniger Angst. Auch ein einfacher Karton kann funktionieren, wenn euer Hamster neugierig ist und vor Neuem keine Angst hat. Vielleicht habt ihr ja aber auch Glück und euer Hamster kommt direkt in eure Hand. Das wäre dann wohl der Optimalfall ; )

Ich wünsche euch viel Glück beim Einfangen und hoffe, dass ihr die Nager wohlbehalten auffindet.

Habt ihr auch schon kreative Ideen gesammelt, während ihr euren Hamster einfangen musstet? Ich freue mich über Kommentare : )

Hamster-Haltung – Tipps zum Freilauf Teil 1

Hamster-Haltung – Tipps zum Freilauf Teil 2

11 Kommentare für “Hamster-Haltung – Tipps zum Freilauf Teil 3”

  1. Eva Luise Dick

    Da sind viele gute Ideen bei denen Freilauf-Tipps dabei! Nach meinen Erfahrungen würde ich allerdings inzwischen – früher habe ich das auch anders gemacht – immer nur einen Freilauf anbieten, den die Kleinen von ihrem Gehege aus selbstständig aufsuchen und auch wieder verlassen können. Wenn sie wissen, dass sie jederzeit selbstbestimmt ihren Bau mit den Vorräten etc erreichen können, genießen sie den Auslauf unbeschwerter.

    Antworten
    • Hallo liebe Eva,

      vielen Dank für deinen Kommentar! Dein Ansatz klingt logisch und ich denke, das sollte jeder Hamsterhalter auf jeden Fall versuchen.
      Denn auf diese Weise werden die Tiere nicht einfach aus ihrer gewohnten Umgebung entfernt und in den Freilauf „platziert“, sondern können selbst entscheiden, was ihnen lieber ist. Und, wie du ja auch geschrieben hast, empfinden sie so vielleicht eher keine Angst davor, dass ihre Vorräte weg sind oder sie ihren Bau nicht mehr aufsuchen können. Klingt für mich gut! Man muss dann nur schauen, wie man den Freilauf mit dem Gehege verbindet. Je nach dem wie hoch der Käfig platziert und aus welchem Material er ist, kann sich das als etwas kompliziert erweisen. Ich denke ein für die Kleinen sicheres Rohrsystem wäre da bestimmt praktisch. Wie hast du das bei dir gelöst?

      Danke für deinen Hinweis : )

      LG Gaby

      Antworten
  2. Sehr hilfreich!🤗
    DANKE! Jetzt fühl ich mich sicher und Weiß Bescheid was ich zu beachten haben.🤗👍🏼

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  3. Das sind wirklich sehr hilfreiche Beiträge zur Haltung von Zwerghamster. Wenn ich meine kleine Junge Dame abhole, bin ich nun in der Haltung viel sicherer. Vieles davon erklärt sich als selbstverständlich und anderes als toller Tipp.

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    • Das freut mich Sylvia, vielen Dank für Deinen Kommentar : )
      Wünsch Dir ganz viel Freude mit Deiner kleinen Dame : )

      Liebe Grüße,
      Gaby

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