02.10.12

Bis ein Welpe stubenrein ist, braucht jeder Hundehalter sehr viel Geduld und Disziplin. Schließlich ist es keine einfache Aufgabe einem kleinen Hund beizubringen wo er hin machen darf und wo nicht. Leider machen viele hier große Fehler. Mit ein paar Tipps und Tricks kann es aber jedem gelingen! Man muss nur wissen wie.

Aufmerksam Beobachten

Ein gesunder Hund würde niemals seinen Ruhe- bzw. Schlafplatz verschmutzen. Das muss man bei der Erziehung des Welpen ausnutzen. In den ersten Tagen und Wochen müsst ihr euren kleinen Welpen sehr aufmerksam beobachten. Denn meistens erkennt man ob der kleine Vierbeiner muss oder nicht. Wenn er also aus seinem Schlaf-Körbchen raus kommt, beobachtet ihn genau. Wenn er nervös wirkt sofort mit ihm raus gehen. Das aufmerksame Beobachten ist vielleicht anfangs lästig, aber es lohnt sich! Schließlich weiß der Hund am Anfang nicht immer gleich, wie er es uns Menschen zeigen soll, dass er raus muss. Später wird er von allen an die Tür laufen oder ihr werdet es an anderen Verhaltensweisen merken, wenn er muss. Da jeder Hund anders ist, müsst ihr beobachten, lernen und reagieren.

Regelmäßig raus gehen

Ganz selbstverständlich sollte es für jeden Hundehalter sein, drei mal am Tag mit dem Hund spazieren zu gehen. Empfehlenswert ist morgens, mittags und abends. Je nach dem wann ihr euren Hund füttert, solltet ihr auch nach dem Fressen und Trinken raus gehen. Mit der Zeit pendelt sich das ein und der Hund weiß, dass er mehrmals sein Geschäft erledigen kann. Das bedeutet auch, dass ihr auch nachts raus müsst. Gerade am Anfang kann es gut sein, dass der Welpe nicht durchschläft und sich entledigen muss.

Einen geeigneten Ort wählen

Wenn ihr einen Garten habt, ist das für die Hundeerziehung eine große Erleichterung. Sobald ihr merkt, dass der Welpe muss, geht ihr mit ihm raus und zeigt ihm einen bestimmten Ort an dem er geschützt und ganz in Ruhe sein Geschäft erledigen kann. Denn nicht immer ist der Spazierweg direkt um die Ecke und am Anfang wird es der kleine Hund nicht schaffen es bis dort hin auszuhalten. Wenn er muss, muss er sofort und im Garten geht das dann auch.

Wichtig ist, dass ihr den Welpen immer an die gleiche Stelle führt und dort das gleiche Wort sagt. Hier könnt ihr zum Beispiel sagen „Mach brav“. Denn durch diese ständige Wiederholung lernt der Hund, dass dieser Ort für sein Geschäft erlaubt ist. Wenn der Welpe sein Geschäft dann an dieser gewünschten Stelle verrichtet hat, müsst ihr ihn immer loben. Denn nur durch Lob weiß er, dass er es richtig gemacht hat und merkt sich diesen Ort in Verbindung mit etwas Positivem!

Fall ihr keinen Garten habt, müsst ihr draußen nach einem geeigneten Ort suchen. Er sollte möglichst nahe bei eurer Wohnung sein. Ansonsten kann es öfter mal knapp werden ; )

Hundeerziehung2

Richtig schimpfen

Wenn der Welpe in die Wohnung gemacht hat und ihr ihn nicht auf frischer Tat ertappt habt, dürft ihr nicht mehr schimpfen. Denn der Hund weiß dann überhaupt nicht für was er Ärger bekommt und versteht die Situation nicht. Euer Schimpfen bringt in diesem Fall gar nichts!

Erwischt ihr den Welpen dann müsst ihr sofort reagieren und am Ort des Geschehens deutlich schimpfen. Ich empfehle aber nicht tausend Sätze an den Hund zu quasseln, sondern lieber ein lauteres und kurzes „Nein, hier nicht“. Denn die höhere Tonlage und eure Körpersprache vermitteln ihm so viel besser, dass er hier etwas falsch gemacht hat. Nach dem Schimpfen nehmt ihr den Welpen mit nach draußen an den Ort, wo er eigentlich sein Geschäft machen soll.

Und bitte auch keine Gewalt anwenden! Viele Hundehalter werden ungeduldig und schütteln den Welpen auch mal unsanft. Das empfehle ich auf keinen Fall! Denn mit diesem Verhalten bekommt der Hund zum einen Angst vor seinem Herrchen, und zum anderen könnte er es missverstehen und denken, dass Pippi machen an sich schon eine Todsünde ist! Also bitte ruhig bleiben und den jungen Hund sachte mit nach draußen nehmen.

Ihr braucht viel Geduld. Denn es kann eine Weile dauern bis der junge Hund versteht, um was es geht. Wichtig ist Durchhaltevermögen! Habt Geduld mit dem Welpen. Er kann nicht sofort alles verstehen. Aber er wird Lob und Kritik bald auseinander halten können und die Zusammenhänge verstehen. Schließlich möchte er auch lieber gelobt werden ; )

Gründlich reinigen und Wohnung vorbereiten

Wenn ihr euch viel Ärger ersparen wollt, entfernt ihr alle Teppiche aus eurer Wohnung bevor der Welpe zu euch kommt. Da diese schön kuschelig sind, machen die Welpen da natürlich noch viel lieber ihr Geschäft darauf : ) Das könnt ihr ihnen auch nicht verübeln. Daher am besten vorsorgen und die Wohnung vorbereiten. Zimmer mit Teppichböden am besten geschlossen halten. Urin gibt ziemlich hässliche Flecken, die nur schwer wieder rausgehen!

Hat euer Welpe in die Wohnung gemacht, müsst ihr diese Stellen sehr gründlich reinigen. Ansonsten sind sie für den Hund markiert und er wird dort immer wieder hin machen.

Das solltet ihr auf keinen Fall tun!

Leider wenden manche Hundebesitzer immer noch eine alte und total falsche Methode an, um Welpen klar zu machen, dass sie nicht in die Wohnung machen dürfen. Früher war die Meinung weit verbreitet, dass man die Schnauze des Welpen in seinen eigenen Urin oder sogar Kot stecken soll, wenn er in die Wohnung gemacht hat! Ja viele von euch schütteln jetzt vielleicht gerade den Kopf, aber das war wirklich so. Diese Methode wurde von vielen angewandt, weil sie es nicht besser wussten.

Natürlich ist das völlig falsch und ein großer Fehler in der Hundeerziehung!!! Denn das Riechorgan des Hundes ist enom empfindlich und kann durch solche Aktionen schwer geschädigt werden. Aber nicht nur körperlich kann diese Methode Schäden hinterlassen. Auch psychisch leidet der Hund extrem darunter! Ist ja auch kein Wunder oder? Schließlich würden wir das kleinen Kindern ja auch nicht antun damit sie lernen aufs Klo zu gehen. Also vergesst das ganz schnell und übermittelt jedem, der diese total bescheuerte Methode noch anwendet, dass das so nicht in Ordnung ist!

 

Ich hoffe ich konnte euch ein paar hilfreiche Tipps geben und wünsche euch viel Erfolg beim Umsetzen : )

 

4 Kommentare für “Wie Welpen stubenrein werden”

  1. Lydia Hochheimer

    Hallo, wollte nur wissen, ob das mit der Stubenrein-Erziehung auch für erwachsene Hunde gilt.
    Danke im voraus.

    Liebe Grüße
    Lydia Hochheimer

    Antworten
    • Hallo Lydia,

      grundsätzlich gelten alle Regeln für den Welpen auch für erwachsene Hunde.
      Es kann allerdings sein, dass die Erziehung noch etwas mehr Geduld erfordert, weil
      sich ein älterer Hund bereits über Jahre ein falsches Verhalten angeeignet hat. Unmöglich
      ist es aber natürlich nicht! ; ) Daher einfach wie beschrieben vorgehen und mit viel Geduld
      an die Sache ran gehen. Bin gespannt auf deine Erfahrungen und freue mich über weitere Kommentare : )

      Viel Erfolg wünsche ich dir!

      Antworten
    • Hallo Heiko,

      ich persönlich habe es mit einer Box noch nicht probiert. Unsere Maya schläft zwar auch in einer Box, aber als sie zu uns kam, war sie schon so gut wie stubenrein. Das Trainieren der Stubenreinheit mit Box erfordert Fingerspitzengefühl. Generell die Gewöhnung an die Box. Denn die Box sollte dem Hund stets als etwas Positives vorkommen und keinesfalls darf er zwanghaft „hineingesteckt“ werden. Das vergessen viele zu Beginn und machen hier große Fehler. Fühlt sich ein Hund jedoch wohl darin, kann sie das Training enorm erleichtern und Hunden als wichtiger Rückzugsort dienen.

      Einen speziellen Online-Kurs kann ich dir hierzu nicht empfehlen. Aber es gibt viel Literatur zum Thema, um sich das Ganze zu erleichtern.

      Viele Grüße

      Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Heiko Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert