Kastration

16.11.12

Gerade für Halter, die zum erstem Mal einen Hund in ihrem Besitz haben, ist es wichtig zu wissen, was für Hunde giftig ist. Es gibt nämlich einige Lebensmittel, die zwar für uns Delikatessen sind, aber für Hunde tödlich sein können! Ich habe euch mal eine Liste gemacht, mit giftigen Stoffen für Hunde.

Giftige Lebensmittel

Alle Lebensmittel in der folgenden Liste, sind für Hunde giftig:

  • Schokolade
  • Kakao
  • Obstkerne
  • rohes Schweinefleisch
  • rohe Kartoffeln, Auberginen und Tomaten
  • rohe Bohnen
  • Zwiebeln
  • Knoblauch
  • Schnittlauch
  • Kaffee
  • Weintrauben
  • Rosinen
  • Avocados
  • Xylit (Süßstoff, =Birkenzucker!)
  • Macadamia- und Walnüsse
  • außerdem: Tabak und verschiedene Pflanzen (siehe unten)

Liste zum Ausdrucken

Hier habe ich ein PDF-Dokument zu dieser Liste erstellt, das ihr euch ganz einfach herunterladen und ausdrucken könnt. Ideal zum Aufhängen in der Küche ; )

Giftige-Lebensmittel-Hunde

In den Klammern stehen die Substanzen, die für Hunde giftig sind.

Warum Kakao?

Viele von euch, die davon erstmals hören, werden wahrscheinlich erstaunt reagieren. Kakao soll giftig sein? Ja für Hunde schon. Denn Kakao enthält den Stoff „Theobromin“ und dieser kann von Hunden nicht abgebaut werden. Dieser Inhaltsstoff reichert sich im Hundekörper an und ruft eine Vergiftung hervor, die tödlich sein kann! Als Beispiel: schon zwei Stücke Schokolade können für einen sehr kleinen Hund tödlich ausfallen. Alle kakaohaltigen Lebensmittel sind daher tabu!

Symptome: Kommt es zur Vergiftung mit Kakao leiden Hunde unter Erbrechen, Durchfall, Krämpfen, Zittern und Lähmungen. Im schlimmsten Fall folgt nach Bewusstseinsstörungen der Tod.

Warum Obstkerne?

Obstkerne enthalten giftige Blausäure.

Symptome: Bei Obstkernen leiden Hunde unter Fieber, Durchfall, Erbrechen, Atemnot und starken Krämpfen.

Warum rohes Schweinefleisch?

Rohes Schweinefleisch kann deshalb gefährlich werden, weil es einen für Hunde tödlichen Herpesvirus enthalten kann! Besonders tückisch: Die Symptome treten häufig erst einige Tage nach Verzehr auf und enden fast immer tödlich!

Symptome: Fieber, schwerfällige Atmung, Unruhe, Erbrechen, Gehirn- und Rückenmarksentzündung, Störungen der Koordination, Bewusstlosigkeit.

Warum rohe Kartoffeln, Auberginen und Tomaten?

Rohe Kartoffeln, Auberginen und Tomaten enthalten Solanin, einen Giftstoff. Daher sollten diese rohen Lebensmittel auf keinen Fall verfüttert werden. Aber auch gegrillte Kartoffeln und Pellkartofeln an denen noch die Schale dran ist, sind gefährlich. Denn die Schale enthält immer noch viel Solanin! Falls ihr Hunden Kartoffeln geben wollt, bitte nur gekocht und geschält. Bei den Tomaten sind vor allem die grünen Stellen hoch gefährlich. Hier ist besonders viel Solanin drin. Wenn, dann nur Tomaten verfüttern, die überreif sind.

Symptome: Starker Durchfall und Erbrechen

Warum rohe Bohnen?

Auch rohe Bohnen sind giftig. Der Giftstoff heißt hier Phasin. Auch für den Menschen sind rohe Bohnen ungenießbar.

Symptome: Bauchkrämpfe, Durchfall, Erbrechen, Fieber, Leberschwellung, Koliken, Kollaps

Warum Zwiebeln?

Bei Zwiebeln ist es ähnlich. Sie enthalten Alliin eine schwefelhaltige Aminosäure, welche für Hunde giftig ist. Es spielt keine Rolle ob Hunde Zwiebeln roh, gekocht oder getrocknet fressen. Schon eine kleine Menge von fünf bis zehn Gramm je Kilo Körpergewicht kann einem Hund das Leben kosten.

Symptome: Beim Verzehr von Zwiebeln kommt es zu Erbrechen, Durchfall, Blutarmut, erhöhter Herzschlag, starkes Hecheln und die Futter- sowie Wasseraufnahme wird verweigert.

Warum Knoblauch und Schnittlauch?

Knoblauch und Schnittlauch enthalten den Stoff N-Propyldisulfid, den Hunde nicht vertragen.

Symptome: Knoblauch und Schnittlauch führen ebenfalls zu akuter Blutarmut.

Online habe ich einen Hinweis zum Thema Knoblauch gefunden, der an dieser Stelle hilfreich sein kann: Herr Prof. Dr. Nägeli vom Veterinärtoxikologischen Institut der Universität Zürich sagt: „Die Fütterung von Knoblauch an Hunde kann sich günstig auf die Gesundheit auswirken. Empfohhlen wird eine tägliche Dosis von 4g/Hund der frischen Knoblauchlzehe“ (Quelle felderzeugnisse.de). Ich muss aber trotzdem sagen, dass ich meinem Hund eher kein Knoblauch geben würde. Aber das ist meine persönliche Meinung. Mir wäre das generell zu gefährlich.

Warum Kaffee?

Kaffee kann ähnlich gefährlich werden, wie Schokolade und ruft die gleichen Symptome hervor.  Beim Abbau von koffeinhaltigen Getränken bildet der Körper Theobromin. Und an einer Theobrominvergiftung können Hunde sterben.

Warum Weintrauben und Rosinen?

Bei Weintrauben und Rosinen ist ebenfalls äußerste Vorsicht geboten. Beides enthält einen Giftstoff für den Hund, der schnell bis zum Tod führen kann. Bei Rosinen ist der Stoff wohl in noch höherer konzentrierter Form enthalten, was die süßen Früchte noch gefährlicher macht. Die Menge, die eine Vergiftung hervorruft, ist allerdings schwer einzuschätzen. Es kommt auf das Körpergewicht und die Konzentration des Giftstoffes an. Am besten komplett die Finger davon lassen und auch keine einzelnen Trauben oder Rosinen füttern!! Die Gefahr ist viel zu groß!!

Symptome: Erbrechen, Durchfall, Magenkrämpfe, Nierenversagen

Warum Avocado?

In Avocados ist der für Hunde giftige Stoff Persin enthalten. Hunde erleiden nach dem Fressen Atemnot, Husten, Bauchwassersucht und Herzmuskelschäden.

Warum Xylit Süßstoff?

Der Süßstoff Xylit (auch Xylitol, E 967 oder Birkenzucker bekannt) kommt in zahlreichen Bonbons, Kaugummis und weiteren Lebensmitteln vor, die zuckerfrei sind. Xylitol kommt auch in der Rinde verschiedener Bäume vor. Die bekannteste Variante ist der Birkenzucker. Xylitol ruft bei Hunden eine erhöhte Insulin-Ausschüttung hervor. Die Folge ist ein lebensgefährlicher Abfalls des Blutzuckerspiegels. Auch Leberschäden und Gerinnungsstörungen kommen vor. Schon sehr geringe Mengen sind hochgiftig! Deshalb bitte auch niemals Produkte mit Birkenzucker füttern!! Es sind schon Hunde wegen Birkenzucker gestorben, weil sie Kekse oder Kuchen davon gefressen haben.

Tödliche Dosis von Xylitol: ca. 3-4 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht

Warum Macadamia- und Walnüsse?

Bei Macadamianüssen sind die Ursachen für gesundheitliche Schädigungen beim Hund bisher unerforscht. Fakt ist aber, dass die Nüsse in vielen Fällen zu Erbrechen, starkem Fieber, Lahmheit, allgemeiner Schwächung und Störungen des Bewegungsapparates führen können! Also lieber die Finger davon lassen! Hunde brauchen keine Nüsse zur gesunden Ernährung.

Walnüsse enthalten von Grund auf keinen Giftstoff. Allerdings kommt es häufiger vor, dass die Nusschale von einem Pilz befallen sind. Dieser Pilz bildet den Giftstoff Roquefortin, der bei Wirbeltieren giftig wirkt. Dieses Nervengift führt zu Krämpfen, steifen Gliedmaßen, epileptischen Anfällen und Erbrechen. Im schlimmsten Fall ist die Folge der Tod.

Tabak

Das Tabak für einen Hund giftig ist, sollte für keinen Tierhalter eine Überraschung sein! Frisst ein Hund getrockneten Tabak beträgt die tödliche Dosis gerade einmal 5 bis 25 g. Die genaue Menge hängt vom Körpergewicht des Hundes ab. Beispielsweise kann es schon reichen, wenn Hunde aus einer Wasserpfütze trinken, in der zuvor eine Zigarette aufgeweicht ist. Das giftige Nikotin gelangt so in den Hund.

Symptome: Kreislauf-Zusammenbruch, Atemnot, Krämpfe, Zittern, Erbrechen, Lähmungen.

Pflanzen

Auch mit Pflanzen müsst ihr aufpassen. Viele davon würden Hunde zwar von Natur aus nicht anrühren, aber gerade Welpen knabbern im Garten und in der Wohnung gerne an allem herum. Daher solltet ihr einfach wissen, was giftig ist und ein Auge auf eure Vierbeiner haben! Unter anderem giftig sind:

Damit ihr euch die Pflanzen anschauen könnt, habe ich die etwas unbekannteren Namen mit Wikipedia verlinkt. Schließlich weiß vielleicht nicht jeder von euch, wie eine Flamingoblume aussieht ; )
Allerdings kann ich nicht garantieren, dass meine Liste vollständig ist!

Wichtig bei Vergiftungen

Stellt ihr bei eurem Hund Vergiftungssymptome fest oder erwischt ihr den Hund direkt, wenn er etwas giftiges frisst, müsst ihr sofort reagieren. Sucht schnellstmöglich einen Tierarzt auf. Merkt euch die Uhrzeit der Giftaufnahme, wenn möglich die Menge und an was der Hund sich vergiftet hat. Für den Tierarzt sind diese Infos sehr wichtig und können dem Hund das Leben retten!

 

4 Kommentare für “Was ist für Hunde giftig?”

  1. Schöner und vor allem wichtiger Artikel!

    Bei Pflanzen würde ich noch das Einblatt erwähnen, welche häufig in unseren Wohnziimmern vorkommt (http://de.wikipedia.org/wiki/Spathiphyllum).
    Da reicht es schon, wenn der neue Hundewelpe das runterhängende Blatt „fängt“ und davon ein wenig verschluckt.
    Das führt zu Erbrechen und Bauchschmerzen beim Hund. (Ich spreche aus Erfahrung, mein Welpe fand es damals toll, die Blätter zu hapsen…)

    Bei den Lebensmitteln kommen noch rohe Kartoffeln und Tomaten hinzu.

    Antworten
  2. Hallo Melanie,

    vielen Dank für deinen Hinweis. Da auch die Liste der Pflanzen noch unvollständig war, habe ich den gesamten Artikel überarbeitet. Auch das Einblatt, die Tomaten und Kartoffeln habe ich aufgenommen.

    LG

    Antworten
  3. Ich finde es am wichtigsten, hervorzuheben, was für Hunde sehr wohl, für Menschen aber nicht giftig ist. Da kann man leicht nichtsahnend in die Falle tappen. Ich weiß von einem Dackel, der etwa 200g Vollmilchschokollade verputzt hat. Seine Leute hielten seine Beschwerden für ganz normales überfressen sein.
    Andrerseits sind viele der oft als „hochgiftig“ aufgezählten Nahrungsmittel in Wirklichkeit gar nicht so schlimm.

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