23.05.13

Wer bereits eine Wohnungskatze hat und für sie einen Artgenossen anschaffen möchte, sollte sich vorher über die richtige Eingewöhnung informieren. In diesem Beitrag findet ihr einige Tipps zum Thema.

Wohnungskatzen verteidigen ihr Eigentum

Würde eure Katze im Freien Leben würde sich das Zusammenleben mit einer neuen Katze einfacher gestalten. Die beiden Tiere könnten sich aus dem Weg gehen. In einer Wohnung geht das leider nicht. Daher muss vor der Anschaffung einer weiteren Katze genau klar sein, was zu tun ist. Grundsätzlich solltet ihr wissen, dass eure bisherige Katze eure Wohnung als ihr Eigentum ansieht. Bisher war sie schließlich allein und musste den Platz nicht mit einer anderen Katze teilen. Auch eure Aufmerksamkeit bekam sie bisher allein, was sie sicherlich genoss.

Das Eigentum wird in der Regel verteidigt. Zur Not auch mit den Zähnen und Klauen. Da die beiden sich in der Wohnung nicht ständig aus dem Weg gehen können, wird die erste Katze entsprechend reagieren. Die Reaktion kann von Katze zu Katze variieren. Bei einigen ist Abwehr die Folge. Andere wiederum sind beleidigt, verrichten ihr Geschäft mitten in der Wohnung und nicht im Katzenklo oder verweigern das Futter. Wird das Geschäft an sichtbaren Stellen verrichtet, will die Katze damit ihre Dominanz gegenüber der neuen Katze demonstrieren.

Wenn die Neue die Alte terrorisiert

Andersherum kann es aber auch laufen. Nämlich dass die neue Katze die „alte“ terrorisiert. Kann die Lage durch behutsame Maßnahmen nicht entschärft werden, solltet ihr für die neue Katze ein neues Zuhause suchen. Ansonsten ist das ein Dauerstress-Zustand für beide Tiere, der nicht gesund ist und je nach Fall böse enden kann. Wartet ihr Zulange leidet eure bisherige Katze sehr unter der negativen Situation.

Unverfrorenheit der Jugend nutzen

Empfehlenswert ist es zu einer bereits in der Wohnung lebenden Katze eine möglichst junge Katze zu nehmen. Denn die Unbekümmertheit von Jungen Katzen könnt ihr beim  aneinander gewöhnen ausnutzen. Habt ihr ein Katzenbaby geholt, soll es zunächst einmal die Wohnung erkunden. Wie genau es eingewöhnt wird, könnt ihr hier nachlesen. Bevor ihr beiden Katzen miteinander konfrontiert, sollte die „Neue“ eure Wohnung bzw. zumindest ein Raum bereits kennen. Daher zuerst die Eingewöhnung an die Wohnung und dann die Gewöhnung an die „alte“ Katze.

Die Eingewöhnung

Trennt beide voneinander so dass sich die Situation entspannen kann. Die junge Katze kann sich nicht gleich auf 1.000 Sachen konzentrieren. Eure bereits vorhandene Katze solltet ihr in einen separaten Raum bringen, wo sie sich wohl fühlt und alles hat, was sie braucht. Die neue Katze sollte in einem anderen Raum „ankommen“ dürfen. Wie lange das dauert hängt von den Tieren ab. Achtet darauf, dass der Tagesablauf sich für eure vorhandene Katze nicht ändert. Sie sollte ebenfalls beruhigt werden und Zärtlichkeiten bekommen. Sobald beide Parteien sich beruhigt haben, kann es weiter gehen.

Gerüche austauschen

Um die spätere Begegnung positiv zu beeinflussen, solltet ihr beide Katzen mit dem Geruch der jeweils anderen konfrontieren. Daher sollte jede Katze in den Raum der Anderen dürfen, um den Geruch zu schnuppern. Jedoch soll jede Katze das Territorium der Anderen allein erkunden. Neugierig werden die Katzen überall riechen. So gewöhnen sich die beiden schon einmal im Voraus an den Geruch. Die Begegnung wird entschärft.

Die erste Begegnung

Währenddessen die neue Katze eure Wohnung weiter besichtigt und sich nun bereits wohlfühlt, setzt ihr euch mit eurer „alten“ Katze auf euren Lieblingsplatz und nehmt sie auf den Schoß. Streichelt sie wie gewohnt und versucht sie mit ruhigen Worten zu beschwichtigen. Ihr zeigt damit eurem bisherigen Haustier, dass sie immer noch im Mittelpunkt steht und nicht vernachlässigt wird. Sie spürt, dass die „Neue“ keine direkte Bedrohung darstellt. Wenn sie anfängt zu schnurren, habt ihr alles richtig gemacht ; )

Das Katzenbaby wird darauf reagieren und der „alten“ Katze langsam näher kommen. Schließlich kennt sie das Geräusch von der Mutter und sie will nun wissen wer es auslöst. Erfolgreich wäre die Aktion, wenn die „alte“ Katze es erlaubt, dass die Neue Kontakt mit ihr aufnimmt und sie sich beschnuppern. Sollte eure „alte“ Katze mit Fauchen reagieren, solltet ihr trotzdem ruhig bleiben. In der Regel lassen sich Katzenbabys nicht so schnell davon unterkriegen. Sie haben schließlich noch keine oder nur wenig Erfahrung mit solchen Reaktion und werden weniger ängstlich reagieren, als ausgewachsene Katzen. Unbeeindruckt wird das junge Kätzchen herumtoben und nach und nach versuchen eure „alte“ Katze zum Spielen aufzufordern. Mit Geduld und Behutsamkeit geht diese Zusammenführung in vielen Fällen gut aus.

Fütterungszeit nutzen

Ratsam kann es sein die erste Begegnung mit der Fütterung zu kombinieren. Stellt die jeweiligen Fressnäpfe in größerer Entfernung voneinander in den selben Raum. Die Katzen werden so abgelenkt. Falls eine aggressive Haltung vorhanden war, kann diese durch das Fressen positiv beeinflusst werden.

Worauf ihr achten müsst

Jede Katze solltet auf jeden Fall ihren eigenen Fress- und Trinknapf sowie ein separates Katzenklo haben. So vermeidet ihr Konfrontationen und Auseinandersetzungen. Selbstverständlich ist auch ein eigener Schlafplatz ein Muss.

Was ihr nicht tun solltet

Auf keinen Fall dürft ihr eine Konfrontation erzwingen. Also niemals die Katzen hochnehmen und direkt nebeneinander platzieren. Die Kontaktaufnahme muss von den Tieren ausgehen und darf keinesfalls unter Druck stattfinden. Greift auch beim ersten Fauchen oder wenn die Katzen eine aggressive Haltung einnehmen erst einmal nicht ein. Dieses Verhalten ist normal. Sie machen damit die Rangordnung unter sich aus. Das ist natürlich und darf nicht unterbrochen werden. Es sei denn natürlich die Katzen fallen übereinander her und Kratzen und Beißen sich. Aber wie gesagt: nicht gleich erschrecken, falls mal eine Tatze „ausrutscht“ ; ) Häufig sind das Warnschläge und am Anfang können die Vorkommen.

Bildquelle: Monika Fäth  / pixelio.de

10 Kommentare für “Katzen aneinander gewöhnen”

  1. Bastian Erbe

    Danke für die nützlichen Info`s. Eine Frage noch: Gibt es Empfehlung welche Katzenrasse mit welcher Katzenrasse am besten harmoniert bzw, zusammen passt?

    Antworten
    • Hallo Bastian,

      sehr gerne : )

      Ja es gibt bestimmte Empfehlungen, die es erleichtern verschiedene Katzenrassen miteinander zu halten. Ich persönlich habe es leider noch nicht geschafft darüber zu schreiben. Aber es ist ein guter Anreiz von dir und meine To-Do-Liste für künftige Themen ist soeben um dieses Thema ergänzt worden ; )

      Ich habe aber kurz für dich recherchiert und einen Artikel gefunden, der dir vielleicht ein bisschen hilft:

      http://www.markt.de/contentId,Welche-Katzenrassen-passen-gut-zusammen/inhalt.htm

      Generell solltest du dich immer an den Charakteren der Rassen orientieren. Informiere dich ausführlich über verschiedene Rassen und schau dir die Beschreibungen der Charaktere gründlich an. Daran kannst du oft gut erkennen, was gehen könnte und welche Rassen sich eher nicht gut „riechen“ können : )

      Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.

      Viele Grüße
      Gaby

      Antworten
  2. Gitte Bauer

    Hallo Gabi, brauche dringend einen Rat bei Katzenzusammenführung. Mein 14 jähriger Kater hat im Januar seine Partnerin verloren und war danach sehr traurig. Nun haben wir beschlossen ein Katzenmädchen ( 11 Jahre ) aufzunehmen. Vor 14 Tagen ist sie eingezogen und anfänglich ging alles gut. Zuerst Gefauche und Geknurre auch ein Kampf, aber dann war anfangs alles entspannter. Dann fing das Mädchen an unseren Kater regelrecht zu stalken , sie verfolgte ihn auf Schritt und Tritt, saß beim essen in einiger Entfernung und beobachtete ihn. Wenn er zur Toilette ging, blieb sie vorne dran, bis er wieder herauskam, manchmal traute er sich auch nicht mehr heraus. Dann fing unser Kater mit dem Fauchen wieder an. Sobald sie auf ihn zu ging, fauchte und knurrte er. Lag sie ruhig und friedlich irgendwo, ging er auf sie zu und manchmal legte er sich in vorsichtiger Entfernung zu ihr hin. Wir freuten uns und dachten, jetzt ist es geschafft. Aber sobald sie ihn anschaut und den Eindruck macht auf sie zuzugehen fängt er sofort wieder an zu fauchen. Manchmal berühren sich ihre Näschen fast aber gleich darauf faucht und brummt er wieder. Manchmal verkriecht er sich vor Ihr, dann sucht sie ihn und will zu ihm ins Versteck.
    Heute war sie auf dem Balkon Wasser trinken und er kam durch die Katzenklappe direkt auf sie zu. Er schnupperte an ihr und legte sich auf seinen Stuhl. Sie drehte sich herum und hüpfte auf ihn drauf. Die zwei haben sich total in einander verbissen und ich stand wie gelähmt daneben. Mein Mann klatschte in die Hände und beide fuhren auseinander.
    Das Mädelchen hat sich sofort verkrochen und unser Kater legte sich hin als wäre nichts geschehen. Was uns mürbe macht ist dieses auf und ab. Immer wenn wir meinen jetzt klappt es endlich, dann fängt alles wieder von vornean. Kannst Du uns mit Deinen Erfahrungen einen tipp geben ob wir noch mit einer Zusammenführung rechnen können, da wir die Kleine schon in unser Herz geschlossen haben und sie sich auch bei uns wohlzufühlen scheint. wir haben leider niemanden mit dem wir uns austauschen können und du bist unsere letzte Hoffnung. Über eine Antwort würden wir uns freuen und sagen schon mal D A N K E !
    Mit freundlichen Grüßen Gitte

    Antworten
    • Hallo liebe Gitte,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Gerne versuche ich euch ein paar Tipps zu geben, kann aber natürlich nicht versprechen, dass es hilft ; )

      Also zunächst zu deiner Erläuterung: Es ist hier deutlich erkennbar, dass es unter anderem um die Rangordnung geht. Während euer Kater die Wohnung ganz selbstverständlich als sein Eigentum ansieht, ist es ganz normal, dass es zu Beginn ein paar Raufereien geben kann. Die Katze muss erst mal ihren „Platz“ finden und die Ordnung muss sich herstellen. Zur Not verteidigen Katzen ihr Eigentum auch mit Krallen und Zähnen. Die Sache, die du zuletzt erwähnt, als die beiden sich verbissen haben, ist relativ deutlich. Er hatte Neugier gezeigt und sich anschließend auf SEINEN Stuhl gelegt. Dass es ihm natürlich nicht gefällt, wenn sie auf ihn drauf springt, ist auch klar ; ) Möglicherweise wollte sie nur spielen und hat etwas übermütig angefangen.

      Eine wichtige Frage an dieser Stelle: Haltet ihr die beiden als reine Wohnungskatzen?

      Wenn ja, kann das Problem mit einem Platzmangel zusammenhängen. In der Natur bzw. draußen können sich Katzen aus dem Weg gehen. In einer Wohnung gestaltet sich das je nach dem schwierig. Bei deiner Beschreibung kann man schön rauslesen, dass beide Tiere versucht haben miteinander auszukommen. Er faucht, wenn er sich eingeengt fühlt und es ihm zu viel wird. Sie wiederum sucht seine Nähe und will vielleicht sogar spielen. Man kann nicht sagen, dass er sie nicht akzeptiert. Aber viele Signale können wir Menschen gar nicht wahrnehmen, die sich zwischen den Tieren abspielen. Möglicherweise erkennt/spürt er bereits frühzeitig, wenn sie wieder zu aufdringlich werden will und faucht sie deshalb gleich an um klarzustellen „so nicht!“. Er zeigt ihr quasi Grenzen und das eben deutlich. Er will wahrscheinlich eher seine Ruhe haben.

      Das Verhalten, das er hat, nämlich dass er sofort wieder auf Abwehr schaltet, wenn sie auf ihn zugehen will, kann damit zusammenhängen, dass er das Sagen hat. Fauchen ist im Grunde nichts schlimmes. Es ist eine Art der Kommunikation. Dahingehend braucht ihr nicht direkt nervös werden. Es gehört zum Katzendasein dazu und ist nicht unbedingt schlecht. Klar ist aber auch, dass es natürlich nicht ständig Ärger geben sollte.

      Habt ihr denn die Eingewöhnung nach den Regeln in meinem obigen Artikel gestaltet? Vielleicht hatten sie auch einen schlechten Start, wodurch das Verhältnis von Beginn an negativ geprägt war…

      Entscheidend ist, dass ihr beiden Tieren gleich viel Aufmerksamkeit, Platz und Ruhe schenkt. Euer Kater fühlt sich höchstwahrscheinlich sehr gestresst. Er versucht zwar auf die Katze zuzugehen, es wird ihm aber offensichtlich schnell zu viel. Außerdem ist wichtig, dass beide Tiere jeweils separate Fress- und Trinknäpfe haben. Jeder muss wissen wo sein Platz ist. So könnt ihr Ärger um Nahrung vermeiden. Habt ihr auch separate Katzenklos eingerichtet? Das ist sehr wichtig!

      Noch etwas: Um die Katze besser auszulasten und zu verhindern, dass sie dem Kater zu oft auf die Nerven geht, kann es helfen ihr mehr Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten zu bieten. Vielleicht ein größerer Katzenbaum oder zwei (für jeden einen). Aber auch die intensive Beschäftigung mit beiden, kann dazu führen, dass die Tiere besser ausgelastet sind. Versuche ihre Sinne auf positive Dinge zu lenken. Ablenkung ist oft ein effektives Mittel, um negatives Verhalten zu vermeiden. Das ist bei Hunden nicht anders wie bei Katzen. Das Klatschen deines Mannes konnte die heikle Situation, wie du festgestellt hast, innerhalb eines Augenblickes lösen. In diesem Fall war es ein Klatschen, in weniger aggressiven Situationen kann ein Spielzeug oder Futter genutzt werden, um die Sinne der Tiere anzusprechen.

      Bezüglich der Fütterung: Vielleicht könnt ihr ja auch die Fütterung gemeinsam machen. So dass beide gleichzeitig mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand zueinander gemeinsam fressen. Das kann auch helfen, um eine positive Stimmung zu bewirken.

      Grundsätzlich sind 14 Tage noch nicht wirklich lang. Aber gleichzeitig möchte ich natürlich darauf hinweisen, dass es kein Dauerzustand sein darf, wenn sich die Katzen ständig verletzen. Dann wird es zu einem Stresszustand für beide Tiere, der langfristig keine Lösung ist. Möglicherweise passen die beiden nicht zusammen. Das gibt es in der Tierwelt leider auch. Wie wir Menschen uns manchmal nicht gut riechen können, kann es bei Katzen auch vorkommen.

      Aber ich möchte euch natürlich nicht die Hoffnung nehmen! Sicherlich könnt ihr es noch einige Tage probieren und versuchen die Situation zu stabilisieren.

      Vielleicht kannst du mir noch die Fragen beantworten damit wir gemeinsam weitere Lösungen finden.

      Antworten
  3. Hallo, mein Freund und ich haben uns jetzt eine 2 Katze geholt. Die kleine ist 12 Wochen alt. Mein freund hat vorher schon eine Katze mit gebracht die so zwischen 1,5 und 2 Jahre alt ist. Allerdings hat er diese in einer Mülltonne gefunden. Als wir die kleine gestern (Freitag) bekommen haben, hat er sich nur um die kleine gekümmert.

    Er meinte auch das er nen fehler gemacht hat weil ihn seine katze angefaucht hat als er ihr zu nahe gekommen ist. was kann man machen damit seine katze wieder ankommt? ich habe ihm gesagt das er sie in ruhe lassen muss, was er erst mal ignoriert hat und 5 minuten auf sie eingeredet hat und ihr immer nach gelaufen ist. ist das richtig?

    Antworten
    • Hallo Bianca,

      vielen Dank für deinen Kommentar.

      Grundsätzlich kann es immer zu gewissen „Problemen“ kommen, wenn zu einer bestehenden Katze eine „neue“ dazu kommt. Da muss erst mal die Rangordnung festgelegt werden. Das machen Katzen in der Regel automatisch unter sich aus. Der Katze nachlaufen und auf sie einreden, bewirkt eher nichts Gutes. Die Katze könnte sich eingeengt fühlen und noch mehr „zumachen“. Wie du auch schon erwähnt hast, wäre es hier besser sie in Ruhe zu lassen und versuchen die Aufmerksamkeit auf beide Katzen gleich stark aufzuteilen damit sich die „alte“ Katze nicht vernachlässigt fühlt.

      Versucht einfach wie in meinem Artikel beschrieben, vorzugehen und gebt den beiden Zeit sich kennenzulernen. Wenn eure bestehende Katze euch anfaucht, solltet ihr auf Abstand gehen und warten bis sie wieder auf euch zu kommt. Wenn sie zum Beispiel gerne spielt, einfach mal auf den Boden setzen und mit ihrem Lieblingsspielzeug ruhig und mit positiver Stimmung hantieren. Möglicherweise kommt sie dann ganz allein auf euch zu und sucht den Kontakt… um nur ein Beispiel für einen zurückhaltenden Annäherungsversuch zu nennen.

      Ich wünsche euch viel Erfolg!

      Lg : )

      Antworten
  4. Hallo, ich habe seit ca 2 Jahren einen kastrierten Kater welchen ich mit viel liebe fasst handzahm bekommen habe (ein wenig zickig ist er immer mal wieder). Er ist geschätzte 5-8 Jahre alt und aus einem Tierheim geflüchtete. Er genießt seit 6 Wochen Freigang und ist noch entspannter dadurch. Jetzt habe ich mir vor einigen Tagen einen zweiten Kater aus dem Tierheim geholt, kastriert und ca 2-3 Jahre alt. Der kleine ist auch sichtlich dankbar das er da raus durfte, da er ziemlich gemoppt wurde und kaum gefressen hat. Zu Anfang habe ich ihm ins Schlafzimmer gebracht, damit er ankommen kann.. Mein alter Kater roch den Braten direkt, kümmerte sich aber erstmal nicht weiter drum und ist wie jeden Abend raus um seine Runde zu drehen. Am nächsten Morgen habe ich Gerüche ausgetauscht und nach einiger Zeit den kleinen raus gelassen. Natürlich hat Tattoo, der alte, sofort gemeckert indem er gefaucht und geknurrt hat, sog sich aber zurück. Ich hatte zu Anfang befürchtet das Tattoo den neuen erstmal ordentlich eine verpasst um klar zu stellen ich bin der Boss.
    Ich war schon ganz glücklich, dass es nur bei fauchen und knurren blieb. Mit jeder Stunde wurde mein alter Kater jedoch immer passiver bis dahin das er völlig regungslos unterm Tisch saß und sobald die Tür zum Gärten aufging er nur noch das weite suchte. Der neue versucht immer wieder freundlich Kontakt auf zu nehmen aber Tattoo fauchte weiter um blieb unterm Tisch oder raus. Nach einiger Zeit hatte sich mein alter kater wohl damit abgefunden das der neue Eindringling nicht geht und nahm doch Kontakt auf. Selbst nebeneinander liegen und fressen ging ganz gut, bis heute morgen… Der neue Kater liegt auf dem Bett mein Mann auch, Tattoo kam von seinem Rundgang fröhlich nach Hause und suchte den neuen Kameraden. Plötzlich sprang der neue Kater auf und stürzte sich mit viel Tamtam krallen und bissen auf meinen alten Herrn. Die Prügelei ging bis ins Wohnzimmer, wobei der neue sich richtig festgebissen hatte. Tattoo wusste gar nicht wie ihm geschieht und wehrte sich auch kaum. Mein Mann trennte die zwei mit viel mühe, dabei knurrte der neue ihn auch richtig an. Jetzt haben wir beide erstmal wieder getrennt, der neue wieder ins Schlafzimmer und Tattoo die restliche Wohnung. Beide sind unverletzt, lediglich einige Krallen haben dran glauben müssen bei beiden. Mein mann kümmerte sich um unseren Neuling, ich habe unseren alten versucht zu beruhigen. Jetzt sind wir einfach unsicher, wann wir den nächsten Versuch starten sollen, heute oder morgen? Beide haben sich gut erholt. Wie sollen wir beim nächsten mal reagieren, wieder dazwischen gehen oder ausfechten lassen? Wie oft kann ich das meinem alten Herrn zumuten, ich will ja nicht das er sich vom neuen quasi rausschmeißen lässt.

    Lg Andrea

    Antworten
    • Hallo Andrea,

      wie es zunächst scheint, habt ihr zu Beginn viel richtig gemacht. Startschwierigkeiten sind völlig normal. Schließlich muss sich die „alte“ Katze immer erst an die neue Situation gewöhnen.

      So wie du die Situation mit deinem Mann geschildert hast, vermute ich, dass der neue Kater euren alten in dem Moment als eine Art „Bedrohung“ sah und sein Herrchen für sich allein haben wollte. Die heftige Reaktion ist natürlich erschreckend und ich bin froh, dass nichts schlimmeres passiert ist. Habt ihr die Sache mit den Krallen beim Tierarzt prüfen lassen?

      Im Grunde würde ich vorschlagen, es nochmals in aller Ruhe zu versuchen und dabei möglcihst entspannt zu bleiben. Eure Nervosität kann sich schnell auf die Katzen übertragen. Versucht ihnen beide die gleiche Aufmerksamkeit zu schenken und keinen zu benachteiligen. Solange die beiden die Rangordnung festlegen, sollte man nicht eingreifen. Vorausgesetzt es schaukelt sich nicht wieder zu sehr hoch. Durch das Eingreifen kann man die Situation eher noch verschärfen. Aber in eurem Fall beim Letzten Mal habt ihr allerdings verständlicherweise so gehandelt. Das hätte ich auch gemacht wenn es zu heftig wird. Ob ihr also dazwischen gehen oder sie machen lassen sollt, hängt individuell von der Situation ab. Da kann ich euch keine pauschale Antwort zu geben.

      Habt ihr auch auf diverse Kleinigkeiten wie zweierlei Futterstellen, Katzenklos usw. gedacht? Ich schlage euch vor den Tagesablauf in Gedanken nochmals in Ruhe durchzugehen, um zu analysieren, ob ihr vielleicht irgendwas falsch gemacht habt, was die beiden gegeneinander aufbringen könnte. Oft liegt es an unserem Verhalten…
      Vielleicht könnt ihr auch mit Spiel und Ablenkung etwas positives erreichen…

      Einfach mal noch ein paar Sachen probieren. Sollte es aber so heftig weitergehen, wäre es denkbar, dass die beiden nicht harmonieren. Möglicherweise auch mal beim Tierarzt eures Vertrauens nachhaken. Der hat möglicherweise auch einige Tipps aus Erfahrung. Die sind ja fast täglich mit sowas konfrontiert.

      Ich würde mich über eine Antwort freuen und hoffe dass ihr das gemeinsam schafft! Ich drücke die Daumen : )

      Alles Liebe

      Gaby

      Antworten
      • Andrea Krall

        Hallo Gaby,

        Vielen Dank erstmal für deine Antwort.
        Da in der letzten Zeit soviel passiert ist, hatte ich keine zeit zurück zu schreiben.
        Nach vielen Hochs und Tiefs bei den beiden, kam es vor vier Wochen zum super Gau. Der neue hat mittlerweile so ein riesiges Bewusstsein, dass er meinen alten Kater richtig schwer verletzt hat. Tattoo zog sich immer mehr zurück bis hin, dass er gar nicht mehr nach Hause wollte und sich bei den Nachbarn ein Plätzchen gesucht hat.
        Trotz mehreren Toiletten, futterstellen, verstecke, Körbchen hier und da, zwei kratzbäume USW. Gibt es keine Akzeptanz zwischen den beiden. Ich habe auf Anraten meines Tierarzt Felliway Sticker, spezialfutter und und und ausprobiert, aber es will einfach nicht.

        Meine letzte Chance ist jetzt noch ein Tiertrainer und wenn das auch nicht hilft, muss ich mich wohl schweren Herzens von dem kleinen wieder trennen.

        Ich melde mich in einigen Wochen erneut und werde berichten.

        Vielen lieben dank
        Lg Andrea

        Antworten
        • Hallo Andrea,

          tut mir sehr leid das zu lesen : ( Aber ich fürchte dann hast du leider einen von wenigen Fällen wo es einfach nicht funktioniert. Das kann leider immer passieren, wie ich auch oben im Beitrag erklärt habe. Nicht alle Katzen passen zusammen. Aber ich würde dann nicht mehr lange warten mit der Entscheidung. Denn der Stresszustand ist so für beide Tiere extrem, was auf Dauer beiden schadet.

          In solchen Fällen ist es besser die beiden zu trennen, damit sie eine Chance auf ein entspanntes Dasein haben…

          Tut mir wirklich sehr leid. Ich bin gespannt was du berichtest und drücke dir dennoch die Daumen.

          LG Gaby

          Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Gitte Bauer Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert